Das Land der Mitte hat einen großen Durchbruch in der Laser-Lithografie mit 5nm gemacht. Das könnte die eigene Chipfertigung deutlich ankurbeln. Ein Umstand, der bei der aktuell noch sehr rückständigen Fertigungstechnologie mit 14nm auch dringend notwendig ist, da China durch das Handelsembargo der USA auch vom Import von Lithografiemaschinen abgeschnitten ist.
Der Handelskrieg der USA gegen China ist in vollem Gange. Das chinesische Unternehmen Huawei ist seit mittlerweile mehr als 14 Monaten davon betroffen. Gab es anfangs noch die Hoffnung, dass dieser nur temporär sein würde, hat sich das nicht bewahrheitet. Nach wie vor unternehmen die USA alles, um nicht nur Firmen im eigenen Land vom Handel mit Huawei abzuhalten, sondern betreiben auch Lobbyarbeit, um andere Länder zur gleichen Verhaltensweise zu bringen.
Das führt wiederum dazu, dass China auf eine Initiative der Regierung Investitionen in Milliardenhöhe tätigt, um eigene Produktionsstätten für diverse Produkte und Investitionsgüter aufzubauen, um deutlich weniger von Importen abhängig zu sein als bisher. Das betrifft sowohl Soft-, als auch Hardware. Insbesondere die Chipfertigung hatte sich für Huawei in den letzten Monaten zu einem echten Problem entwickelt, nachdem etwa TSMC keine Aufträge vom chinesischen Smartphone- und Netzwerkhersteller mehr annahm, auch MediaTek absagte und Medienberichten zufolge auch ein Zukauf bei Samsung scheiterte.
Das Bestreben von China scheint Früchte zu tragen. Nicht nur, dass Firmen wie Huawei große Fortschritte bei der Etablierung ihres eigenen Android-App-Stores (Huawei AppGallery) machen und mit Harmony ein eigenes Betriebssystem etablieren wollen, nun gibt es in China laut einem Bericht von Global Times auch noch einen großen Durchbruch in der Chip-Fertigungstechnologie, der dem Land zur Führung in der 5G-Chipherstellung verhelfen könnte.
Das Suzhou-Institut für Nanotechnologie und Nanobionik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (Sinano) und das Nationale Zentrum für Nanowissenschaften & Technologie haben nämlich bedeutende Entdeckungen im Zusammenhang mit der Ultrapräzisions-Laserlithographie gemacht. Mit der Laser-Direktschreibtechnologie könnten bis zu 500.000 Nanoelektroden pro Stunde hergestellt werden. Damit könnte China also einen Vorstoß zur Herstellung von Lithografiemaschinen im 5nm-Bereich unternehmen.
Wafer sind dünne Scheiben, auf denen die Mikrochips (integrierte Schaltkreise) hergestellt werden. Hier zu sehen in einer TSMC-Fabrik. Quelle: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd. (TSMC) Lithographie-Maschinen spielen eine entscheidende Rolle bei der Herstellung von Chips. Sie ätzen Muster für die Platzierung von Transistoren auf sogenannte Wafer - dünne Siliziumscheiben, auf denen in der Halbleiterfertigung die integrierten Schaltkreise hergestellt werden. Einer der letzten großen Durchbrüche bei der Fertigung war die Technologie EUV, bei der mit extremer ultravioletter Strahlung (EUV) die Strukturen extrem verkleinert werden konnten.
Die Entdeckung der Chinesen befindet sich jedoch noch im theoretischen Stadium, und es könnte Jahre dauern und viel Geld kosten, sie in die Realität umzusetzen. Da aber China im Vergleich zu anderen Ländern bei der Herstellung von Chipsätzen, die bislang oft an Firmen wie TSMC ausgelagert wurde, immer noch deutlich zurückliegt, ist das ein großer Fortschritt für die Chinesen. Aktuell produziert SMIC, die modernste Fab Chinas, immer noch Chipsätze in einem 14-nm-Verfahren. Die meisten neuesten Chipsätze, wie etwa der kommende Apple A14 und der nächsten Kirin-SoC von Huawei, werden allerdings bereits im 5-nm-Verfahren gefertigt.
Weil der Nachholbedarf also noch immer sehr groß ist, ist die Entdeckung eines neuen Verfahrens der Laserlithographie durch China ein großer Schritt nach vorn für das Land. Das ist umso wichtiger, da China seit kurzem keine Lithografie-Maschinen von ASML mehr kaufen darf. Das weltweit führende Unternehmen dieser Technologie aus den Niederlanden hatte sich dem Druck der Vereinigten Staaten in Sachen Export nach China gebeugt. Im vergangenen Jahr hatte ASML noch 7nm-EUV-Lithografiemaschinen nach China geliefert.
Je nachdem, wie schnell es China schafft, nach entsprechenden Investitionen die neuen Prozesse für die Serienfertigung freizugeben, könnte die Chipherstellung in China durch SMIC und ähnliche Unternehmen einen rasanten Sprung nach vorn machen. Das könnte sich für chinesische Smartphone-Hersteller wie Huawei und andere als großer Vorteil herausstellen. Berichten zufolge soll SMIC mit 2,8 Milliarden Dollar in die neue Lithografie-Technologie investieren.
Quelle: globaltimes, gizmochina
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July 13, 2020 at 11:11PM
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Chipsatz-Markt: Wird China mit der neuen Laser-Lithographie-Technologie zum führenden 5G-Chip-Hersteller? - AreaMobile
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