Start der elften »Bachelor«-Staffel: Balzgeschehen wie im Softpsychothriller - DER SPIEGEL
Niko, der neue »Bachelor« ist nett und selbstreflektiert – wo kommen wir denn dahin! Auch den ersten Corona-bedingten Kandidatinnenausfall löst die neue Staffel souverän.
Kandidatin Hannah lädt Bachelor Niko auf die Yogamatte ein
Foto: TVNOW
Am Ende der ersten Folge ist man erleichtert, dass alle noch leben. Man hatte dem neuen »Bachelor« nämlich stellenweise eine neue filmerische Ästhetik spendiert, die das Balzgeschehen mitunter wie einen für TVNow gedrehten Softpsychothriller wirken ließ. »Ich bin kein guter Bachelor, ey«, wispert Niko Griesert gleich in einer Montage aus vorweggenommenen Verwirrszenen, irgendwas schwerst Dramatisches wird in den nächsten Wochen passieren, von dem Zukunftsflüsterniko schon weiß, wir aber noch nicht.
Es wird verdächtig geduscht und verfänglich telefoniert, viel geschieht in Zeitlupe. Es ist also alles etwas unheimlich, und da hat man die Location noch nicht gesehen, die optisch ein mysteriöses Mittelding aus influencerischer Gender-Reveal-Babyparty und dem Maskenballsaal aus »Eyes Wide Shut« abgibt.
Auch der neue Bachelor selbst ist höchst verwirrend, denn er scheint wirklich nett. Nett und freundlich, mitfühlend und selbstreflektiert wirkt er, und ständig muss man sich, wenn er wieder etwas wirklich ganz Sympathisches sagt, fragen, ob das wirklich so ist, oder ob es einem nur so vorkommt, weil man auch als nur leidlich okayer Bachelor natürlich zwangsläufig leichtes Spiel hat, wenn sich die beiden Vorgänger gerade als Schwanenschleuderer und fiese Menschenmanipulatoren präsentiert haben.
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