RB Leipzig hat das Bollwerk des VfL Wolfsburg geknackt und ist auf der Jagd nach dem ersten Titel seiner Geschichte einen wichtigen Schritt weiter. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Im Viertelfinale des DFB-Pokals setzte sich der Red-Bull-Klub mit 2:0 (0:0) gegen die Wölfe durch und steht neben Borussia Dortmund und Holstein Kiel als Halbfinalist fest. Werder Bremen und Jahn Regensburg (Spiel wegen Corona-Quarantäne verlegt) ermitteln zu einem späteren Zeitpunkt den vierten Teilnehmer. (SERVICE: Alles zum DFB-Pokal)
Yussuf Poulsen hatte den Bundesliga-Zweiten gegen den Dritten Wolfsburg nach 63 Minuten in Führung gebracht. Nach insgesamt 818 Minuten ohne Gegentor war es für die Wölfe-Abwehr der erste Gegentreffer. Der eingewechselte Hee-Chan Hwang (88.) sorgte dann für die Entscheidung zugunsten von RB.
Der VfL stellt die beste Abwehr Deutschlands (19 Gegentore), die seit 666 Minuten in der Liga keinen Treffer mehr kassiert hat. (SERVICE: DFB-Pokal: Spielplan und Ergebnisse)
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Leipzig nach 2019 erneut ins Pokal-Finale?
Leipzigs Titel-Jäger, die auch in der Liga im Meisterrennen voll dabei sind, können somit auf ihren zweiten Einzug in ein Pokalfinale nach 2019 hoffen.
"Es war ein harter Kampf, wir sind absolut glücklich. Wir hoffen, dass die Reise noch weiter geht", sagte Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff in der ARD: "Man hat gesehen, dass die Mannschaft diesen Sieg unbedingt wollte und alles in die Waagschale gelegt hat."
Wolfsburgs Maximilian Arnold ärgerte sich dagegen. "Alles war heute nicht genug. Es ist brutal, hier zu spielen, das muss man neidlos anerkennen.In der zweiten Halbzeit haben wir etwas den Faden verloren, da brauchen wir mehr Ruhe am Ball. Das ist uns heute nicht gelungen, darum sind wir verdient ausgeschieden."
Weghorst erinnert mit Elfer-Fail an Lahm
Für die Szene der ersten Hälfte hatte Wout Weghorst gesorgt, als er in der 26. Minute nach einem Foul von Christopher Nkunku an Kevin Mbabu zum Elfmeter antrat.
Der VfL-Stürmer ging zum Punkt, lief an – und rutschte kurz vor der Schussausführung weg und drosch den Ball weit über das Tor.
Während sich der Wolfsburger fürchterlich über seinen Fauxpas und den Rasen aufregte, ballte RB-Keeper Peter Gulácsi jubelnd die Faust.
Die Szene erinnerte ein wenig an das Elfmeterschießen des FC Bayern im DFB-Pokal-Halbfinale 2015 gegen den BVB, als sowohl Philipp Lahm als auch Xabi Alonso beim Schussversuch ausrutschten und übers Tor schossen.
Strafstoß für Wolfsburg nach VAR
Um Wolfsburgs Elfer hatte es zuvor Diskussionen gegeben: Nach einem Querschläger von Xaver Schlager war Mbabu von Nkunku rustikal geblockt und am Fuß getroffen worden.
Schiedsrichter Marco Fritz gab zunächst Abstoß, nach Ansicht der Videobilder entschied er jedoch auf einen Elfmeter "den man geben kann", wie hinterher auch RB-Boss Mintzlaff einräumte.
Zuvor hatte Torhüter Koen Casteels mit einer Weltklasse-Parade retten müssen, als Leipzigs Dani Olmo den Ball gefühlvoll auf den zweiten Pfosten hob und Christopher Nkunku (12.) per Kopf aus kurzer Distanz am Schlussmann scheiterte.
Trotz weiterer Top-Chancen ging es aber mit 0:0 in die Pause, weil Justin Kluiverts (32.) vermeintlicher Führungstreffer für RB abgepfiffen wurde, da Vorlagengeber Nkunku vorher im Abseits gestanden hatte.
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Poulsen erlöst Leipzig
Wolfsburgs Keeper stand auch nach Wiederanpfiff schnell wieder im Fokus und musste gegen Poulsen retten (52.). Kurz darauf wurde eine weitere gefährliche Möglichkeit von Nkunku geblockt.
Es dauerte bis zur 63. Minute, bis erneut Poulsen die Leipziger dann erlöste: Vom eingewechselten Alexander Sörloth eingesetzt, tankte sich der dänische Nationalspieler gegen John Anthony Brooks durch, sein abgefälschter Flachschuss schlug ins untere rechte Eck ein.
Kurz darauf hätte es beinahe erneut geklingelt, Casteels entschärfte einen Schuss von Dani Olmo aber.
Beim entscheidenden 2:0 von Hwang leistete dann erneut Sörloth die Vorarbeit, wobei die Wolfsburger seinen rustikalen Einsatz im Zweikampf gegen Brooks als Foul reklamierten - erfolglos.
RB speitl nun am 1. oder 2. Mai um das Ticket für das Endspiel rund zwei Wochen später im Berliner Olympiastadion. Für Leipzig könnte es eine äußerst erfolgreiche Saison werden, denn auch in der Bundesliga läuft es für Nagelsmanns Team sehr gut. Im Kampf um die Schale liegt Leipzig nur zwei Punkte hinter Tabellenführer Bayern München.
Die Wolfsburger, die schon in den vergangenen beiden Spielzeiten im Pokal an RB gescheitert waren, müssen dagegen weiter auf ihren zweiten Triumph im Pokalwettbewerb nach 2015 warten.
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