Die kleine Janus Company aus Goshen, Indiana in den USA, baut neue Motorräder, die sehr alt aussehen und benutzen dafür alte Technik. Neu ist eine 450er mit SWM-Motor.
01.03.2021
Namensgeber des kleinen Herstellers ist Janus, der römische Gott des Anfangs und des Endes. So passt der berühmte Janus-Kopf prächtig auf diese Zeilen: Der Autor weiß nämlich nicht wo er anfangen soll und wo es enden wird.
Es beginnt und endet mit dem Preis
Umgerechnet 11.147,96 Euro möchte Janus für seine kürzlich geleakte Halycon 450 haben und damit könnte diese Geschichte auch schon wieder enden. Wobei die Hintergründe zu diesem handgefertigten Gentlemen-Krad in der Optik der goldenen 1920er und ausgerüstet mit einem Honda-Motor aus China dem ein oder anderen zusätzlichen Absatz Platz bieten.
Handgefertigt in Indiana
Janus baut einfache, schöne Maschinen, die zu besitzen und zu fahren eine Freude sind. So stellt sich das junge Team aus Indiana selbst vor. Stolz erzählen die Janus-Macher von der liebevollen Fertigung und Beziehung, die sie zu jedem ihrer Motorräder haben. Nach diesem Werbeblock wird es interessant: Janus schlüsselt genau auf, woher sie die Komponenten für ihre insgesamt vier Modelle beziehen. Alle optischen Merkmale, die einen schön verklären werden im Hause selbst hergestellt. Darunter der teilweise ungefederte Rahmen, die charaktergebenden Tanks, die einzigartige Vorderradaufhängung, sowie die komplette Verkabelung und die Auspuffanlage. Die einzelnen Scheibenbremsen, sowie die Lenker nebst Cockpit und Bedieneinheiten kommen aus anderen Teilen der USA.
Motoren aus China
Die verwendeten 250er-Eintöpfe kommen aus China, ebenso der nun geleakte Motor der 450er-Halycon. Der ist bei uns aus den SWM-Modellen mit 440 Kubik bekannt und darf als Euro-5-Version derzeit 27 PS bei 5.550 Touren und 36 Nm bei 4.750 Umdrehungen schöpfen. Vielleicht darf er als US-Version noch mit 30 und mehr Pferden wie zu Euro-4-Zeiten antreten.
Bisher nur 250er
Bisher baut Janus drei Modelle auf Basis des 250er-Eintopfs mit 14 PS. Die Halycon stellt dabei das klassischste Modell dar, nostalgiert mit Starrahmen und Federsattel, sowie dem langen, aufgesetzten Tank. Der Einsitzer kann mittels eines Gepäckträgers und einfachem Sitzpolster oder per angeschraubtem Sattel zum Zweisitzer erweitert werden. Möglichkeiten, die die neuen 450er-Halycon ebenfalls bieten wird. Gryfin und Phoenix 250 heißen die beiden anderen Modelle, die zwar auch das Vorderrad per Schwinge aufhängen, sich aber über eine Schwinge mit Stereo-Federbeinen im Heck freuen. Die Gryfin ist ein Scrambler, die Phoenix möchte ein Café Racer sein. Ob Janus diesen zeitig auch den großen Single in den Rohrrahmen schraubt bleibt abzuwarten.
Fazit
Herrlich anachronistisch ist die Halycon von Janus: Das Konzept passt überhaupt nicht in unsere Motorrad-Zeit und daher doch am Besten. Echte Handarbeit bei den maßgeblichen Bauteilen kostet und treibt den Preis einer schwachen 450er in Bereiche moderner Tourensportler mit allem Schnickschnack.
Der alte Honda-Single als China-Lizenz-Nachbau verzerrt das harmonische Bild allerdings an allen Ecken.
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Technik
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