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Nübel will weg: Das steckt hinter dem Torwartchaos beim FC Bayern - watson

Alexander Nübel ist mit seinen Einsätzen beim Rekordmeister nicht zufrieden und möchte den Verein zumindest per Leihe verlassen. Bild: Mika / Mika Volkmann

Analyse

Das große Torwartproblem des FC Bayern

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Die Überraschung war durchaus groß, als Alexander Nübel vor gut einem Jahr verkündete, dass er als Stammtorhüter und Kapitän von Schalke 04 zum FC Bayern München wechselt. Der 24-Jährige unterschrieb direkt für fünf Jahre beim deutschen Rekordmeister, sollte lernen und langsam als Nachfolger von Manuel Neuer aufgebaut werden. Doch Nübels Geduld scheint bereits jetzt am Ende zu sein.

"Diese Situation ist unbefriedigend", sagte Nübels Berater Stefan Backs im "kicker". "Wenn Alex nicht mehr zum Spielen kommt", ergänzte er, müsse man "im Sommer über eine Ausleihe nachdenken." Das Kuriose: Nach dem Wechsel hatten Nübel und Backs angeregt, den Torhüter gleich für die ersten zwei Jahre zu verleihen – die Bayern aber wollten das Talent lieber bei sich behalten.

Bisher kam Nübel auf überschaubare zwei Einsätze. In der 1. Runde des DFB-Pokals gegen Düren (3:0) sowie in der Champions League bei Atletico Madrid (1:1). Bei den Verhandlungen sollen dem Torwart von Sportvorstand Hasan Salihamidzic aber zehn Spiele zugesichert worden sein.

Kapitän Manuel Neuer machte aber bereits vor Saisonbeginn klar, dass er freiwillig auf kein Spiel verzichten wird. Der 34-Jährige blieb zudem verletzungsfrei und besticht seit dem Restart der Bundesliga mit einer unglaublichen Form und zahlreichen Glanzparaden.

Nübel wird mit Monaco und Ex-Coach Kovac in Verbindung gebracht

Die von Niko Kovac trainierte AS Monaco soll an einem Leihgeschäft interessiert sein. Für die Bayern und Nübel wäre es von Vorteil, dass er dort auch im internationalen Wettbewerb Erfahrungen sammeln kann. Monaco kämpft aktuell um die Teilnahme an der Champions League, wird aber wohl mit ziemlicher Sicherheit im kommenden Jahr in der Europa League spielen.

Fraglich ist jedoch, ob Nübel aktuell wirklich besser ist als Benjamin Lacomte, die aktuelle Nummer 1 der Monegassen. Zudem steht mit Radoslaw Majecki ebenfalls ein 21-jähriger, talentierter Schlussmann im Kader.

Salihamidzic muss eine neue Nummer 2 suchen

Für Sportvorstand Hasan Salihamidzic wird es wohl im Sommer zur schwersten Aufgabe, eine geeignete Nummer 2 zu finden. In den vergangenen Jahren reihten sich schon einige gute und auch international erfahrene Schlussmänner hinter Manuel Neuer ein. Das Anforderungsprofil ist klar: Der neue Torhüter muss sich damit zufriedengeben, auf der Bank zu sitzen, aber gleichzeitig auch sofort zu Top-Leistungen fähig sein, wenn Neuer mal verletzt ausfallen sollte.

An dieser Aufgabe haben sich bereits eine Vielzahl von Schlussmännern versucht. Seit Manuel Neuer 2011 zum FC Bayern wechselte, füllten diese Rolle mit Hans-Jörg Butt, Tom Starke, Pepe Reina und Sven Ulreich bereits einige Torhüter aus.

Nachwuchstalente kriegen kaum eine Chance

Zwangsläufig müssen sich die Münchner aber Gedanken um eine zukünftige neue Nummer 1 machen, denn weitere zehn Jahre wird Manuel Neuer nicht im Tor des FC Bayern stehen.

Christian Früchtl galt lange als das große Torwarttalent des Triple-Siegers und als Nachfolger von Manuel Neuer, umso erstaunlicher mutete der Wechsel von Nübel im vergangenen Sommer an. Doch auch Früchtl wollte Spielpraxis sammeln und ließ sich daher im Sommer zum 1. FC Nürnberg in die 2. Liga ausleihen. Dort konnte er sich aber auch nicht durchsetzen und ist hinter Christian Mathenia nur die Nummer 2. Er absolvierte in dieser Saison noch kein Pflichtspiel.

Der Vertrag des als Torwart Nummer drei eingeplanten Ron-Thorben Hoffmann (21) läuft am Ende der Saison aus. Er empfiehlt sich aktuell mit konstanten Leistungen in der 3. Liga beim FC Bayern München II jedoch auch für andere Vereine.

Sollte eine Nübel-Leihe zum AS Monaco wirklich klappen, werden sich die Münchner wohl nach einer erfahrenen Nummer 2 umschauen, die ihre Rolle stillschweigend akzeptiert.

(lgr)

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