Der Hamburger SV will unbedingt zurück in die Fußball-Bundesliga. Doch der Plan gerät wieder einmal durcheinander. Die Siegflaute hält auch gegen den Stadt-Rivalen FC St. Pauli an. Das weckt fatale Erinnerungen - ausgerechnet vor den kommenden Monsteraufgaben.
Auf den Hamburger SV ist Verlass: Es wird Frühjahr - und der Klub scheint wieder einmal den sehnlich erhofften Aufstieg zu vermasseln. Zum dritten Mal in Folge wäre das schon der Fall. Statt in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern, RB Leipzig und Borussia Dortmund zu spielen, ging es in der 2. Liga zuletzt gegen Erzgebirge Aue, die Spielvereinigung Greuther Fürth, die Würzburger Kickers und im Stadtderby gegen den FC St. Pauli.
Die Gegner haben eines gemeinsam: Sie haben geschlossen Siege des HSV verhindert. In den vergangenen vier Partien holten die Hamburger nur zwei Punkte. Besondere Freude und wohl auch etwas Häme dürfte deswegen beim Stadt-Rivalen herrschen. Erst in der 88. Minute schockte Daniel-Kofi Kyereh den HSV mit dem Siegtreffer für die Paulianer. "Ich habe gar nicht mehr groß nachgedacht, einfach den Ball ins Tor geknallt und fertig", sagte Kyereh nach dem Spiel bei Sky. Was so schnöde klingt, hat St. Pauli die Einstellung eines Vereinsrekords beschert: Es war der fünfte Liga-Sieg in Folge. St. Pauli rückte damit auf Platz elf vor.
"Fühlt sich gerade beschissen an"
In einem Hamburger Stadtteil läuft's jetzt also, im anderen herrscht schon wieder die Krise. Zur Halbserie führte man mit drei Punkten Vorsprung die Tabelle an, nach dem 19. Spieltag waren es vier Punkte. Doch vom Vorsprung ist nichts mehr übrig. Nebenbei bemerkt ist auch kaum noch jemand in der Chefetage übrig. Zuletzt trat das Präsidium geschlossen zurück. Das sollte Ruhe für den Aufstiegskampf erzeugen. Gefruchtet hat das nicht.
Es war das vierte Hamburg-Duell in Folge, dass der HSV nicht gewinnen konnte. Schon in der Vorsaison hatten sich die Kiezkicker als Nummer eins der Stadt erwiesen. Und noch bitterer: Der HSV rutscht auf Rang vier ab - und würde damit erneut den Aufstieg verpassen. "Der Moment fühlt sich gerade beschissen an", sagte Trainer Daniel Thioune. Auf die führenden Teams VfL Bochum und Holstein Kiel (je 45 Punkte) hat der HSV nun drei Zähler Rückstand.
Mit jedem Punkt, der im Aufstiegskampf liegen bleibt, wächst der Druck. Zugleich scheint die Leichtigkeit abhandenzukommen. Für Simon Terodde war es ein überaus unerfreuliches Spiel, da er kaum von seinen Mitspielern in Szene gesetzt wurde. Derjenige, der drauf und dran war, den Zweitliga-Torrekord brechen zu können - 137 hat er schon, es fehlen noch 17 zu Dieter Schatzschneider - hat nun schon drei Spiele in Folge nicht getroffen. Seine verzweifelten Versuche im Spiel gegen Pauli, sich im Mittelfeld selbst um den Ball zu bemühen, hatten keinen Erfolg.
Für Thioune wird es in den kommenden Partien nicht leichter: Am Montag geht es gegen den Tabellenzweiten und direkten Aufstiegskonkurrenten Holstein Kiel (20.30 Uhr) - anschließend folgt das Spiel gegen den jetzigen Tabellenersten VfL Bochum (Freitag, 12. März, 18.30 Uhr, beide im ntv.de-Liveticker). Mindestens gegen Kiel muss Thioune ohne Kapitän Tim Leibold auskommen. Der nämlich zeigte, was passieren kann, wenn die Mannschaft langsam verzweifelt: In der Nachspielzeit trat er seinem Gegenspieler Guido Burgstaller an der Seitenlinie völlig unnötig in die Wade. "Es war nach der 90. Minute. Ich weiß nicht, ob man da unbedingt eine Rote Karte geben muss", kommentierte Leibold seinen Platzverweis. Der Gefoulte sah das natürlich anders: Wenn er die Situation sieht, weiß er selber, dass es eine Rote Karte ist", sagte Burgstaller. Es war das Ende eines Derbys. Eines, das für den HSV ganz bitter ausgeht.
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