Führende Branchenvertreter haben eine sofortige Wiedereröffnung des Technik-Einzelhandels gefordert. Unterdessen gibt es erste konkrete Hinweise, wonach der Lockdown bis 28. März verlängert werden soll.
In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder haben führende Branchenvertreter die sofortige Wiedereröffnung des Technik-Einzelhandels gefordert - unter Einhaltung aller notwendigen Hygiene- und Gesundheitsschutzmaßnahmen.
Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem Karl Trautmann, Geschäftsführender Direktor ElectronicPartner Handel SE, Benedict Kober, Sprecher des Vorstands der Euronics Deutschland EG, Stefan Müller, Vorstandsvorsitzender der Expert SE oder Florian Gietl, Vorsitzender der Geschäftsführung, MediaSaturn Deutschland GmbH.
In dem Schreiben heiß es, dass der aktuelle Lockdown für immer mehr Unternehmen existenzgefährdend und der gesamtgesellschaftliche Schaden so nicht mehr hinnehmbar sei. Innenstädte verödeten, zudem fielen wichtige Steuereinnahmen sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze weg. Und weiter: Die bestehenden Betriebsschließungen seien unverhältnismäßig, zumal der Einzelhandel nachweislich kein Infektionshotspot und das sichere Einkaufen auch vor Erreichen des Inzidenzwerts 50 möglich sei.
Lockdown vor Verlängerung
Eine Vorlage der sogenannten Vierergruppe, die der Kanzlerin und den Länderchefs zuarbeitet, sieht vor, dass der Shutdown demnach vorerst bis zum 28. März verlängert wird.
Nur zaghafte Lockerungen in Sicht
Lockerungen seien nur auf einigen Gebieten vorgesehen, beispielsweise bei den Kontaktbeschränkungen, so die Empfehlung der Vierergruppe, zu der die bayerische Staatskanzlei-Chefin Karoline Gernbauer, der Berliner Senatskanzlei-Chef Christian Gaebler, Finanz-Staatssekretär Wolfgang Schmidt und Kanzleramtsminister Helge Braun gehören. Zudem sollen Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte wieder in allen Bundesländern einheitlich geöffnet werden. Voraussetzung seien entsprechende Hygienekonzepte und eine Begrenzung von einem Kunden pro 20 Quadratmeter.
Wie Spiegel Online darüber hinaus berichtete, soll außerdem eine "Notbremse" eingeführt werden. Diese besagt, dass die bis zum 7. März geltenden Regeln dann wieder automatisch in Kraft treten, sobald die Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen einen bestimmten Wert überschreitet.
Über den genauen Wert wollen Bund und Länder noch verhandeln.
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