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Technik-Salon der Leibniz-Universität Hannover startet Videoprojekte - Hannoversche Allgemeine

„Im Nachhinein betrachtet waren wir ganz schön innovativ“, sagt Eckhard Stasch. Damit meint der Organisator des Technik-Salons der Leibniz-Universität ausnahmsweise nicht eine der vielen Veranstaltungen oder Exkursionen, die es in der Vergangenheit im Rahmen dieses „Kulturpodiums für Technik“ gab – sondern die Absage einer solchen. Am 13. März 2020 war eine Wissenschaftsshow mit dem Ensemble Physikanten auf dem Maschinenbau-Campus in Garbsen geplant. Wegen der Corona-Lage verzichtete der Technik-Salon darauf – noch vor dem ersten Lockdown.

Mehr als ein Jahr danach lässt die Pandemie immer noch keine Veranstaltungen zu. „Wir hatten nicht damit gerechnet, dass sich das so lange hinzieht“, sagt Stasch. Er und sein Team haben darüber nachgedacht, wie die eigenen Inhalte im Digitalen funktionieren könnten. „Am Anfang haben wir erwogen, Veranstaltungen über Portale wie Zoom zu machen“, sagt Stasch. Diese Idee habe man aber verworfen, weil mit Zoom keine durchgängig hohe Übertragungsqualität gewährleistet sei. „Wir wollten unsere guten Projekte nicht so verballern“, sagt Stasch.

„Der Qualitätsmaßstab der Leute ist das, was sie von ARD oder ZDF kennen“, sagt Eckhard Stasch vom Technik-Salon über die Videos, die er und sein Team im Lockdown produzieren. Quelle: Linda Tonn (Archivbild)

Qualitätsmaßstab: ARD und ZDF

Stattdessen setzt der Technik-Salon jetzt auf Videoprojekte – und betreibt dafür einen hohen Aufwand. „Unsere Einschätzung war: Der Qualitätsmaßstab der Leute ist das, was sie von ARD oder ZDF kennen. Wenn unsere Produktionen laienhaft sind, schalten sie ab“, sagt Stasch. Deshalb habe man zunächst in gute Kameras und Stative investiert. Und sich Zeit genommen. Mittlerweile kann das Publikum die ersten Ergebnisse betrachten. Zwei Videoreihen sind auf der Website des Technik-Salons auf der Videoplattform Vimeo zu sehen. Die erste beschäftigt sich mit Bauland und Bodenpolitik. Drei Experten erklären in Interviews Hintergründe zur fortwährenden Preisexplosion auf dem Grundstücks-, Bau- und Wohnungsmarkt.

Digitale Konzerterlebnisse

Das zweite, wesentlich aufwendigere Projekt nennt sich „Wagner 3.0“. In insgesamt neun Videoclips wird das gleichnamige Forschungsprojekt vorgestellt, das gemeinsam vom Institut für Kommunikationstechnik der Leibniz-Universität und der Musikhochschule Hannover durchgeführt wird. Bei „Wagner 3.0“ wird daran geforscht, wie Livekonzerte ohne Qualitätsverlust digital reproduziert werden können.

„Wir versuchen, mit Mikrofonen und Lautsprecherwiedergaben ein möglichst exaktes Schallfeld in beliebigen Räumen wiedergeben zu können. Genau so, wie es in Opern und Konzertsälen existiert“, sagt Professor Jürgen Peissig in einem der Videoclips. Die Vision: ein weitgespanntes Netz öffentlicher „Kulturerlebnisräume“, die Konzertqualität auch dorthin bringen, wo kein Konzerthaus in der Nähe ist. Gedreht wurde in der Staatsoper Hannover, auch Intendantin Laura Berman kommt zu Wort.

Laut Stasch sollen die Videoprojekte dabei helfen, dass der Technik-Salon nicht vergessen wird. „Uns gibt es noch, wir machen weiter.“ Er hofft, dass ab dem kommenden Winter wieder ein Normalbetrieb möglich ist. Ganz so wie vorher wird es aber auch dann nicht. „Ich glaube, dass gut produzierte Videos auch bei unseren Veranstaltungen in Zukunft eine größere Rolle spielen werden“, sagt Stasch.

Von Yannick von Eisenhart Rothe

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