
John le Carré: Großmutter lebte in Irland
Foto: David Levenson / Getty ImagesDer im Dezember gestorbene Schriftsteller John le Carré hat kurz vor seinem Tod die irische Staatsbürgerschaft angenommen. Wie einer der Söhne des Schriftstellers, Nick Cornwell, der BBC für eine am Samstag geplante Radiosendung sagte, ist le Carré auf einem der letzten Fotos von ihm »in eine irische Flagge gehüllt« und »lächelnd« zu sehen. Le Carré, der mit bürgerlichem Namen David Cornwell hieß, war ein entschiedener Brexit-Gegner.
Die BBC-Sendung wurde von le Carrés Freund Philippe Sands produziert. »Als er starb, war er irischer Staatsbürger geworden«, sagte Nick Cornwell, dessen Äußerungen vorab von der Tageszeitung »The Times« veröffentlicht wurden. Le Carré besann sich demnach seiner irischen Wurzeln und begab sich nach Cork im Süden Irlands, wo seine Großmutter gelebt hatte. Dort sei er von der Stadtarchivarin mit den Worten »Willkommen zu Hause« empfangen worden, erzählte Nick Cornwell.
Wegen des Brexits haben zahlreiche Briten mit irischen Wurzeln die irische Staatsbürgerschaft beantragt. So können sie weiterhin die Freizügigkeit in der Europäischen Union genießen.
Le Carré zeichnete in seinem letzten Roman, der im Oktober 2019 erschien, ein düsteres Bild des britischen Premierministers Boris Johnson, den er als »Ignorant« bezeichnete. Großbritannien befindet sich in diesem Roman im freien Fall.
Le Carré schaffte seinen großen Durchbruch 1963 mit dem Spionagethriller »Der Spion, der aus der Kälte kam«. Es folgten gut zwei Dutzend Bücher. Le Carré galt auch als scharfer Beobachter gesellschaftlicher Entwicklungen, der sich häufig zum Weltgeschehen äußerte. Mit deutlichen Worten kritisierte er den Irakkrieg im Jahr 2003, die populistischen Bewegungen in Polen und Ungarn und die Politik von US-Präsident Donald Trump. Auch mit Kritik an der britischen Regierung sparte er nicht.
Den EU-Austritt des Landes empfand er als schmerzhaft und sehr ärgerlich: »Es ist ohne Zweifel die größte Katastrophe und die größte Idiotie, die Großbritannien seit der Suezkrise 1956 angerichtet hat«, sagte le Carré, der 89 Jahre alt wurde.
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