
An den Berufsbildenden Schulen (BBS) Verden wird nicht nur die theoretische, sondern auch die praktische Ausbildung großgeschrieben. Deshalb können die Schülerinnen und Schülern des Ausbildungsganges der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik im Labor der Schule neue Installationen nutzen. Einen Multifunktionsspeicher und eine Solaranlage hat die BBS von zwei Herstellern zur Verfügung gestellt bekommen.
Der Betrieb verleihe die größeren Geräte für bis zu vier Jahre an die Berufsschulen, erklärt Carsten Haake, Schulungsingenieur eines großen Heizungsherstellers. "Die Spende war die Initialzündung des ganzen Projektes der Modernisierung", sagt Otmar Patzel, Leiter des Bildungsganges Anlagenmechanik. Der Multifunktionsspeicher besitze die Möglichkeit, verschiedene Quellen anzuzapfen und bilde somit fortan das energetische Zentrum des Labors. "Modernes energetisches Management", betitelt es Patzel. Dadurch könne die Schule hochmodernes Lernen mit fachpraktischen Unterricht kombinieren. Weiterhin bekam der Ausbildungsgang von einer zweiten Firma zwei Kessel gestiftet, die – wie die Anlage auch – von Andre Ehlers, Mitarbeiter einen örtlichen Sanitärunternehmens, installiert wurden.
Geschultes Fachpersonal gesucht
Dabei sieht sich die Handwerksbranche mit dem Problem konfrontiert, geeignetes Personal für den Bereich zu finden. Es gebe viel zu wenige Anlagenmechaniker in dem Fachbereich auf dem Arbeitsmarkt, erklärt Imad Irik, Lehrer an den BBS. Gerade die Ausbildung zum Sanitär,- Heizungs- und Klimatechniker sei ein zukunftsorientierter Beruf. Jedoch ist die Suche nach Nachwuchs nicht das einzige Problem, dem sich die BBS gegenübersehen: "Wenn Otmar Patzel demnächst in Rente geht, wird es schwer, einen geeigneten Nachfolger zu finden", verdeutlicht Schulleiter Stefan Frese. Glücklicherweise habe sich ein junger Kollege aus Niedersachsen dazu entschieden, zum kommenden Schuljahr an seine Schule zu wechseln. Dieser werde noch von Patzel eingearbeitet.
Für einen guten Unterricht ist die Schule – neben dem Personal – auch auf Spenden angewiesen, um den Schülern eine bestmögliche Ausstattung zu bieten. "Diese Ausrüstung ist nicht selbstverständlich", weiß der Schulleiter aus eigener Erfahrung sowie durch den Austausch mit anderen Berufsbildenden Schulen.
Die Aussagen Freses bestätigt auch Carsten Haake: Die Ausstattung an den verschiedenen Schulen weiche stark voneinander ab. "Der Umgang damit und das richtige Einsetzen der Technik ist wichtig", sagt der Fachmann. Denn die Lehrlinge bekämen ein hochkomplexes System bereitgestellt. Ziel müsse es sein, den Lehrlingen die Angst davor zu nehmen. Das sei jedoch nicht in allen Schulen der Fall, weiß Haake aus Erfahrung.
Wandel in der Ausbildung
Umso wichtiger ist es, diesen Ausbildungsgang in Verden weiter anbieten zu können. Negative Erfahrung hätten die BBS bereits bei einem anderen Fachbereich gemacht, ergänzt Patzel. Der Ausbildungsgang zum Systemplaner habe vor einigen Jahren eine Klassenstärke von zwölf Schülerinnen und Schülern gehabt, die sogar aus Cuxhaven zum Unterricht nach Verden gekommen seien. Nachdem im Laufe der Jahre die Klassengröße auf vier Schüler geschrumpft war, wurde der Ausbildungsgang nach Hannover abgegeben, fasst Patzel die Geschehnisse zusammen.
Ohne die jahrelange Unterstützung der beiden Firmen wäre die Schule bei weitem nicht so weit wie jetzt, verdeutlicht der Leiter des Bildungsganges. Vor zehn Jahre habe die Schule lediglich eine heizungstechnische Ausrüstung besessen. Dabei sei viel Wasser und Energie verschwendet worden. "Das war mir ein Dorn im Auge", erklärt Patzel. Deshalb sollte nicht nur der Beruf einen Wandel durchleben, sondern ebenso die technische Ausrüstung im Labor. "Die Ausbildung muss sich anpassen", findet der Lehrer.
Nachdem es 2012 die neue Trinkwasserverordnung gegeben habe, sei 2016 der Rahmenlehrplan, insbesondere mit den Themenschwerpunkten Trinkwasserhygiene und Gebäudetechnik, angepasst worden. Ziel sei eine nachhaltige Energienutzung und, mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen. Die Politik mache die Vorgaben, und der Auszubildende beziehungsweise später der Mechaniker müsse die Anforderungen erfüllen, erklärt Patzel, der auch schwierige Zeiten in seiner Schullaufbahn miterlebte. Denn als 2017 das Dach des Labors saniert werden musste, war der Raum ein Jahr lang nicht nutzbar. "Der Laborraum hat schwer gelitten", erinnert er sich.
Artikel von & Weiterlesen ( BBS Verden: Neue Technik für den Unterricht - WESER-KURIER - WESER-KURIER )https://ift.tt/3oCK3kf
Technik
Bagikan Berita Ini
0 Response to "BBS Verden: Neue Technik für den Unterricht - WESER-KURIER - WESER-KURIER"
Post a Comment