Hamilton: Red Bull hat "immer noch die Oberhand"
Werden wir auch an diesem Wochenende wieder ein direktes Duell zwischen Hamilton und Verstappen sehen? Der Brite konnte seinen Rückstand in der Fahrer-WM nun deutlich dezimieren, nur dank "großartiger Arbeit" seines Teams, bedankt er sich.
"Es wurde eine Menge erstaunlicher Arbeit geleistet, zuallererst müssen wir die Jungs loben, das ganze Team im Werk, das ständig daran arbeitet, unser Auto zu verbessern." Der Schritt, den Mercedes dank der Silverstone-Updates gemacht habe, sei durch die harte Arbeit verstärkt worden.
Aber: "Ich glaube, sie haben immer noch die Oberhand, aber ich denke, wir können ihnen das Leben schwer machen, wenn es darum geht, an ihnen dranzubleiben. Wir haben noch einiges zu tun, um mit ihnen gleichzuziehen oder sie zu überholen."
Hamilton: Duell mit Senna/Prost-Kämpfe vergleichbar?
Kann man die Rivalität zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton mit anderen Zweikämpfen aus der Geschichte der Königsklasse vergleichen? In den vergangenen Tagen wurde gern ein Vergleich mit dem legendären Duo Ayrton Senna und Alain Prost strapaziert.
Hamilton selbst erinnert sich noch an die Zweikämpfe der beiden Spitzenfahrer, die manchmal ebenso in einer Kollision gipfelten - unvergessen etwa beide Suzuka-Crashs 1989 und 1990. "Ich erinnere mich daran, wie ich mir die Aufnahmen der Senna-Prost-Ära immer wieder angesehen habe. Das war einfach aufregend."
Auch heute noch ist er der Auffassung, dass Rad-an-Rad-Duelle das Beste und Aufregendste im Motorsport sind. Vergleichen könne man sein Duell gegen Verstappen dennoch nicht mit jenen aus der Vergangenheit. Denn: "Es ist eine neue Ära, eine andere Zeit. Es ist nicht schlecht für den Sport."
Verstappen: Toto Wolff hat sich nicht gemeldet
Sky-Reporter Peter Hardenacke schildert soeben auf Twitter, dass er mit Max Verstappen ein Interview geführt hat. Dieser hat ihm unter anderem erzählt, dass sich nach seinem heftigen Silverstone-Abflug fast alle Teamchefs bei ihm gemeldet hätten, um sicherzugehen, dass er fit ist.
Nicht gemeldet hat sich hingegen Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Womöglich aber auch nur, weil dem Österreicher zuvor Jos Verstappen ausgerichtet hat, dass er nicht anzurufen brauche ...
Russell: "Vernünftige Chance" auf Q3-Einzug
Bleiben wir noch kurz bei George Russell. Denn der Brite wurde in der Pressekonferenz vorhin auch gefragt, wie die Chancen auf einen Q3-Hattrick stehen? Denn bereits in Spielberg und in Silverstone hat er es im Qualifying in die Top 10 geschafft. Und in Ungarn?
"Um ehrlich zu sein, denke ich, dass wir eine vernünftige Chance haben", ist er zuversichtlich. "Wir haben es bei den letzten beiden Rennen zweimal ins Q3 geschafft, zuvor haben wir es um 0,006 Sekunden verpasst, aber generell waren wir hier in Budapest ziemlich stark."
Was ihm allerdings Sorgen bereitet: Bei den vergangenen drei Events herrschten ruhige Bedingungen, in Ungarn ist es hingegen oft "ziemlich böig und windig". Und das ausgerechnet auf einem Kurs, auf dem das Qualifying besonders wichtig ist, da man kaum überholen kann im Rennen.
Russell über Silverstone-Crash: Gibt keine Regeln
Wir kommen noch einmal zum Gesprächsthema #1 in der aktuellen Formel 1. Denn auch GPDA-Direktor George Russell hat seine Sicht der Dinge dargelegt vorhin. Er sagt: "Aus meiner Sicht war das ganz klar ein Rennunfall. Und es gibt keine Regeln in dieser Hinsicht, die feststellen, wer Recht oder Unrecht hat."
Manchmal gebe es eben kein richtig oder falsch, so der Brite. "Es ist einfach ein Rennzwischenfall. Lewis zum Beispiel ist einer der saubersten und fairsten Rennfahrer da draußen. Und der Versuch war nicht böswillig, denn es gab eine klare Chance."
Hamilton & Vettel mit klarer Botschaft in Ungarn
Lewis Hamilton und Sebastian Vettel haben heute abseits der TV-Kameras ein Zeichen gesetzt. Der Brite hat sich auf Instagram mit der LGBTQI+-Community in Ungarn solidarisiert, der Deutsche ebenso - mit einer Regenbogenflagge auf seinen Schuhen.
In der Pressekonferenz hat der Heppenheimer vorhin dann auch verbal klar Stellung genommen: "Jeder ist frei zu tun, was er will, und genau das ist der Punkt. Ich finde es peinlich, dass ein Land, das in der Europäischen Union ist, abstimmen muss oder Gesetze wie dieses als Teil seiner Verfassung hat."
Die Kritik zielt konkret auf ein Gesetz zur Beschränkung der Information über Homo- und Transsexualität ab, das im Juli in Ungarn in Kraft getreten ist. "Ich kann nicht verstehen, warum es uns schwer fällt zu erkennen, dass jeder frei sein sollte, zu tun, was er will, zu lieben, wen er will, nach dem Motto: Leben und leben lassen."
Zwar sei es nicht die Aufgabe von Formel-1-Fahrern, Gesetze zu schreiben und zu beschließen, aber: "Es ist unsere Aufgabe, denjenigen, die davon betroffen sind, unsere Unterstützung zu geben."
Hamilton: Rassistische Beschimpfungen "nichts Neues"
Am Ende der Pressekonferenz wird Hamilton noch auf die rassistischen Beleidigungen und Anfeindungen angesprochen, denen er nach dem Silverstone-Rennen auf Social Media ausgesetzt war. "Das ist nichts Neues für mich", merkt er zunächst an.
Aber: "Es war unglaublich, die Unterstützung des Sports, meines Teams und vieler Fahrer zu sehen. Zum ersten Mal fühlte es sich so an, als würde ich nicht allein sein. Als das 2007 passiert ist, hat niemand etwas gesagt." Wenn seine Rolle also darin besteht, durch diese Attacken etwas zu verändern, dann werde er diese auch annehmen.
Hamilton: Unser Verhalten war nicht respektlos
Sein Manöver in Copse in der ersten Rennrunde würde er genau so wieder fahren, bestätigt Hamilton außerdem. "Ich fahre jetzt schon so lange, ich weiß, wie man eine Kurve fährt." Er werde aber keine Energie dafür aufwenden, um alles genau zu erklären.
Zu dem Vorwurf, sein Siegesjubel nach dem Rennen sei respektlos gewesen, erklärt Hamilton: "Ich denke nicht, dass unser Verhalten respektlos war." Er habe schließlich nicht gewusst, dass Verstappen zum Check ins Krankenhaus von Coventry geflogen wurde.
"Es ist mein Heimrennen und wir haben so hart für das Ergebnis gearbeitet, das war ein monumentaler Moment für uns vor all den heimischen Fans." Das sei sehr emotional gewesen und nicht mit Absicht passiert. "Ich werde meine Emotionen nicht verstecken."
Hamilton bestätigt: Habe bei Max angerufen
Mittlerweile sind wir beim letzten Pärchen angekommen: den beiden Mercedes-Fahrern. Lewis Hamilton wird natürlich ebenso noch einmal zum Crash mit Max Verstappen befragt. Zunächst meint er: "Alles wurde beim letzten Rennen bereits gesagt."
Dann lässt er sich dennoch das ein oder andere entlocken. Er bestätigt etwa: "Ich habe Max nach dem Rennen angerufen, um mich zu vergewissern, dass es ihm gut geht, und um ihm mitzuteilen, dass der Respekt [von meiner Seite] immer noch vorhanden ist, aber vielleicht wird dieser nicht erwidert, das ist okay."
Verstappen: Hamilton-Strafe viel zu milde
Der Niederländer schließt sich der Linie seines Teams an: Auch er betont, dass die Strafe für Hamilton (10 Sekunden) viel zu milde war. Denn immerhin habe er seinen Hauptkonkurrenten aus dem Rennen genommen. "Die Strafe hätte härter ausfallen müssen."
Eine 10-Sekunden-Strafe sei außerdem wirkungslos, denn Mercedes sei so überlegen gegenüber den anderen Teams abgesehen von Red Bull gewesen, dass Hamilton immer noch gewinnen konnte.
Das offizielle Statement der FIA zur Strafe hat Verstappen übrigens gar nicht gelesen. Er habe nur von der Strafe gehört. "Wäre es andersrum gewesen, wäre ich mit mir nicht zufrieden. Und ich würde definitiv nicht so feiern danach."
Er wünsche sich einfach mehr Hausverstand. Und: Das Überholmanöver von Hamilton vorbei an Charles Leclerc ebenso in Copse sei ein "gutes Beispiel", dass es möglich ist, in der Kurve zu überholen, ohne zu kollidieren, merkt Verstappen an.
Verstappen: Ich bin kein aggressiver Fahrer
Zur Kollision selbst meint Verstappen außerdem: "Ich habe nichts falsch gemacht. Wäre ich aggressiv gefahren, hätte ich ihn innen in die Mauer gedrückt", betont er. Er habe die Lenkung ganz im Gegenteil aufgemacht und habe Hamilton Platz gelassen.
Und er hält fest: "Ich denke nicht, dass ich ein aggressiver Fahrer bin. Ich fahre hart. Ich weiß, wie ich das Auto positionieren muss. Ich habe keine Strafpunkte, das sagt schon viel." Hamilton habe einfach die Situation falsch eingeschätzt.
Verstappen: Jubel von Mercedes zeigt, "wie sie sind"
Nach dem Rennen hat Verstappen einen Tweet abgesetzt, in dem er vor allem das aus seiner Sicht "respektlose" Verhalten von Mercedes und Lewis Hamilton, vor allem den Siegesjubel, kritisierte. "Wenn einer im Krankenhaus liegt, dann jubelt man nicht so nach einem Sieg."
Denn Hamilton habe nur deshalb gewonnen, indem er Verstappen, seinen Hauptkonkurrenten, ausgeschaltet habe. Die Reaktion des gesamten Mercedes-Teams sei unsportlich gewesen. "Das zeigt, wie sie wirklich sind. Ich möchte mich so nie sehen."
Verstappen: Hamilton hat mich angerufen
Alle Fragen gehen in dieser Runde bislang an Verstappen - weil natürlich jeder wissen möchte, was der Niederländer zum "Crash des Jahres" zu sagen hat. Der Niederländer bestätigt unter anderem, dass ihn Hamilton angerufen hat.
"Er hat mich angerufen, wir haben darüber gesprochen." Aber Details möchte er keine preisgeben. Auf die Beziehung der beiden angesprochen, erklärt Verstappen, dass sich für ihn nichts ändere. "Wir sind Rennfahrer, natürlich bin ich nicht glücklich, aber wir pushen immer weiter."
Verstappen: "Härter als je zuvor" trainiert
Max Verstappen und Lando Norris sind nun dran. Der Niederländer spricht zum ersten Mal seit dem Silverstone-Crash. Er berichtet: "Mir geht es gut." An den ersten Tagen habe er sich noch ein wenig angeschlagen gefühlt, aber jeden Tag sei es besser geworden.
In dieser Woche habe er bereits wieder normal trainiert - "härter als je zuvor", grinst der Red-Bull-Pilot. Was sagt er zum Unfall selbst? "Man kann es nicht ändern. Ich bin natürlich nicht glücklich damit, was passiert ist. Speziell weil wir so viele Punkte aufgrund eines anderen Fahrers verloren haben."
Und: "Ich kann nicht viel mehr sagen." Der Einschlag sei recht hart gewesen, gibt er zu. Aber schon am vergangenen Wochenende saß er wieder im Cockpit, er nahm an einem virtuellen 24-Stunden-Rennen teil. Das sei bereits vor Silverstone geplant gewesen. "Das war ein guter Test für meine Konzentration." Denn insgesamt sei er achteinhalb Stunden gefahren.
Perez: Ergebnisse waren bisher "nicht großartig"
Sergio Perez und Nicholas Latifi haben mittlerweile Platz genommen. Der Mexikaner hat in Silverstone ein "komplettes Desaster" erlebt. Der Abflug im Sprint habe ihm "alles zunichtegemacht". Sein voller Fokus liegt nun voll auf dem Rennwochenende in Ungarn, er habe sich gut vorbereitet.
"Wir sollten ein gutes Auto haben hier. Der Red bull war auf dieser Strecke immer sehr stark und konstant, ich freue mich darauf. Der Kurs passt zu unserem Auto. Es ist wichtig, am Samstag vorne zu sein, weil man so schwierig überholen kann", weiß Perez.
Wie fällt sein Fazit bislang aus nach zehn Rennen? Er hätte gerne mehr herausgeholt - Punkte, Podien und Siege. Aber: "Ich bin gewachsen mit dem Team, das war das Ziel - uns und das Auto kennenzulernen. Die Ergebnisse waren nicht großartig", gibt er auch zu, "aber die Pace ist besser, als es aussieht."
Nachsatz: "Die nächsten zehn Rennen werden wichtiger." Perez geht davon aus, dass er in Belgien über seine Zukunft bereits Bescheid weiß.
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