
Englische Spieler trauern nach dem verlorenen EM-Finale
Foto: Han Yan / imago images/XinhuaItalien ist Europameister. Die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini besiegte England im Finale im Londoner Wembley-Stadion 3:2 im Elfmeterschießen. Die »Football is coming home«-Chöre verstummten, die Italiener besangen die »Notti magiche«, die magischen Nächte. Die internationale Presseschau:
ITALIEN:
»La Repubblica«: »Europa ist unser. Zoff, Riva, Rivera und Mazzola haben ihre würdigen Erben gefunden. Nach 53 Jahren zermürbenden Wartens kehrt Italien endlich auf den Thron Europas zurück. Vielleicht ist es kein Zufall, dass es dies an einem 11. Juli tut, einem Datum, das im Herzen aller geblieben ist, weil die Azzurri am gleichen Tag 1982 (bei der WM) in Spanien triumphierten.«
»Gazzetta dello Sport«: »Italien, wir lieben dich wie verrückt: Wir sind Europameister. Football is coming home. Das können wir singen, oder sogar schreien, ohne Majestätsbeleidigung zu riskieren. Weil der Fußball auch in Italien zu Hause ist, einem wunderschönen azurblauen Haus. Wir sind auf dem Dach Europas.«
»Corriere dello Sport«: »Italien ist Europameister! Azurblauer Rausch im Wembley gegen England. Mancini in Tränen, die azurblaue Party beginnt. ›It's coming home.‹ Der Pokal kommt nach Italien. Wir erwarten ihn mit offenen Armen. Ein Märchen, der zweite EM-Triumph nach 1968. Ein verrückter Ritt, nach dem Tiefpunkt der verpassten WM 2018 nun der Triumph in Wembley.«
»Tuttosport«: »Legendär! Italien ist Europameister! England im Elfmeterschießen besiegt. Die Realität ist noch süßer als die Träume. Das Dunkel von 2018 ohne WM und ohne Hoffnung ist eine weit entfernte Erinnerung: Die Nationalmannschaft blüht in Wembley wieder auf.«

»Der Pokal kommt nach Italien«: »Corriere dello Sport« nach dem gewonnenen Finale
Foto: Nick Potts / imago images/PA ImagesENGLAND:
»The Guardian«: »Für Gareth Southgate mussten es die Elfmeter sein. Die persönliche Story von Englands Manager wurde geprägt von seinem entscheidenden Fehlschuss gegen Deutschland damals 1996 in diesem Stadion im Halbfinale dieses Wettbewerbs. Nun, nach 120 nervenaufreibenden Minuten von Englands erstem großen Männerfinale seit dem WM-Sieg 1966, kochte es einmal mehr zu einem letzten Nerventest hoch.«
»Daily Star«: »Nicht schon wieder! Ein mutiges England verliert im herzzerreißenden EM-Finale im Elfmeterschießen gegen Italien.«
»Mirror«: »Englands zerbrochener Traum. Unerträgliche Schmerzen – die heldenhaften Three Lions verlieren im Elfmeterschießen.«
»Daily Mail«: »Das Land in Tränen, nach dem nächsten Elfmeter-Fiasko.«
»The Sun«: »Schon wieder Herzschmerz für die Löwen. Eine Qual, als England im Elfmeterschießen verliert. Aber die Löwen haben uns stolz gemacht.«
BBC: »Es schmerzt für England. Das ist normal. Aber das bleibende Gefühl für England ist Stolz. Von den Spielern und auf die Spieler.«
SPANIEN:
»As«: »Das Italien, das nicht zur WM fuhr, das sich in einer Rekordzeit wieder aufgebaut hat, das seit einer Weile nicht mehr da war, hat die Europameisterschaft in Wembley mit dem bekannten Charisma wie gehabt, mit dem bekannten günstigen Schicksal und mit den Elfmetern auf seiner Seite gewonnen. Keulenschlag für England (…) Europa ist blau nach dem von Donnarumma gehaltenen Elfmetern, dem Helden der Nacht.«
»Marca«: »Italien verewigt sich in Wembley. Die Azzurra präsentiert ihren eigenen Maracanaço, indem sie England in der Kathedrale des Fußballs schlägt, um die zweite Europameisterschaft ihrer Geschichte zu gewinnen. Sie musste seit 1968 warten, aber es war die Mühe wert.«
»El País«: »Wembley macht Italien keine Angst. Die Azzurra, widerstandsfähig und mit aufgekrempelten Ärmeln, holt ihre zweite Europameisterschaft und lässt ein England scheitern, das nur sein Tor aus der zweiten Minute sichern wollte. Der Trainer zerschellt aufs Neue in Wembley, wie im Halbfinale 1996, als er Spieler war.«

»Wembley macht Italien keine Angst«: Italienische Fans nach der gewonnenen Europameisterschaft
Foto: Mauro Scrobogna/LaPresse / imago images/LaPressePORTUGAL:
»Diário de Notícias«: »Die Hand Donnarummas vollendete die Rückkehr der Bella Italia Mancinis zu den Titeln. Die italienische Mannschaft folgt auf Portugal, das die Euro 2016 gewann. Übergabe der Trophäe durch den Helden des Finales von vor fünf Jahren: Eder. Cristiano Ronaldo war der beste Torschütze des europäischen Wettbewerbs.«
FRANKREICH:
»L'Équipe«: »55 Jahre nachdem es daheim die einzige Trophäe seiner Geschichte in die Höhe gestemmt hat, den Weltmeisterpokal 1966, hat England während fast drei Stunden auf eine neue Krönung gehofft, bevor es nach einer unerträglichen Spannung im Elfmeterschießen nachgeben musste.«
»Le Figaro«: »53 Jahre nach ihrer ersten Krönung hat La Nazionale am Sonntag die Europameisterschaft auf Kosten Englands gewonnen. Die Belohnung für eine großartige Wiedergeburt.«
ÖSTERREICH:
»Kronen Zeitung«: »Der alte Fußball-König ist ›tot‹, es lebe der neue Fußball-König, Portugal als Titelträger von 2016 ist Geschichte – aus der EM 2020 geht Italiens ›Squadra Azzurra‹ als großer Triumphator hervor! 19.383 Tage – also mehr als 53 Jahre – nach dem bislang letzten EM-Gewinn kürte sich mit Giorgio Chiellini, Ciro Immobile und Co. wieder ein italienisches Team zum Europameister.«
»Kurier«: »Am Ende sollte ein Elfmeterschießen entscheiden. Seit jeher die erklärte Angstdisziplin der Engländer. Und wieder einmal scheiterten die Engländer vom Elfmeterpunkt. Italiens Torhüter Donnarumma hielt den Elfmeter von Saka und sicherte Italien den zweiten EM-Titel nach 1968.«
SCHWEIZ:
»Blick«: »Es ist ein italienischer Sommer – un'estate italiana! Der EM-Pokal bleibt nicht in London, er geht nach Italien. Die Azzurri siegen im Elfer-Krimi!«
»Tagesanzeiger«: »2017 war die italienische Nationalmannschaft so tief gesunken wie nie. Heute spielt das Team attraktiver denn je und gewinnt den zweiten EM-Titel.«
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