(Motorsport-Total.com) - Obwohl die Entscheidung über den zweiten Mercedes-Fahrer 2022 idealerweise in der Sommerpause nach dem Grand Prix von Ungarn fallen soll, steht nicht fest, dass Mercedes diese zwangsläufig vor dem Grand Prix von Belgien am 29. August kommunizieren wird. Das hat Teamchef Toto Wolff in einem exklusiven Interview mit 'Motorsport.Total.com' verraten.
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Toto Wolff entscheidet demnächst über die Zukunft von Valtteri Bottas Zoom
Wenn es dabei bleibt, dass die Entscheidung bis zur Sommerpause fällt (Wolff: "Dabei bleibt's"), dann bleibt aus Sicht von Valtteri Bottas der Grand Prix von Ungarn am 1. August als letzte Chance, auf der Rennstrecke eine Empfehlung für sich abzugeben. Doch auch wenn die Entscheidung noch nicht gefallen ist: Zumindest außerhalb des Mercedes-Teams glaubt kaum noch jemand dran, dass George Russell nicht kommen wird.
Es gehe für Bottas in Ungarn nicht darum, "irgendetwas zu beweisen", stellt Wolff klar, "sondern wir müssen in Brackley unsere Köpfe zusammenstecken und die Sache mit Mercedes besprechen, um auszutüfteln, wie unsere zukünftige Fahrerpaarung aussehen soll. Wir werden im Sommer eine Entscheidung treffen und dann entscheiden, wie wir diese kommunizieren wollen."
Nachfrage: Das bedeutet also, dass die Bekanntgabe nicht zwangsläufig ebenfalls während der Sommerpause erfolgen wird? "Nicht zwangsläufig", sagt Wolff. Zumal man im Fall einer Trennung womöglich auch auf Bottas Rücksicht nehmen wird. Sollte es nicht mit dem Finnen weitergehen, wäre aus Bottas-Sicht das perfekte Szenario, dass er zeitnah sein neues Team bekanntgeben kann.
Bottas & Alfa: Es gab bereits Kontakt
Und da zeichnet sich aktuell eine Überraschung ab. Bisher sind viele Beobachter davon ausgegangen, dass Bottas im Tausch mit Russell am ehesten zu Williams zurückkehren würde. Doch laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' ist auch ein Wechsel zu Alfa Romeo möglich. Erste Gespräche zwischen Bottas' Management und Teamchef Frederic Vasseur haben bereits stattgefunden.
Vasseur kann ab 2022 über beide Fahrer in seinen Cockpits frei entscheiden und hat keinen Zwang mehr, einen Ferrari-Junior zu engagieren. Und aktuell hält er sich alle Varianten offen. Kimi Räikkönen, so hört man, steht insofern unter Druck, als er annähernd zehn Millionen Euro Jahresgage verdienen soll. Für die würde man sich aber insbesondere in den Qualifyings eine deutlich bessere Performance erwarten.
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Derzeit ist bei Alfa Romeo alles möglich. Dass beide Fahrer bleiben (eher unwahrscheinlich), dass nur Antonio Giovinazzi bleibt, auch dass man mit zwei neuen Fahrern in die Saison 2022 geht. Mit Bottas wurde noch nicht über Vertragsdetails wie die Gage verhandelt. Angeblich hat man ihm aber zu verstehen gegeben, dass er gute Karten hätte, sollte er sich darauf festlegen, zu Alfa Romeo zu wollen.
Bottas & Red Bull: Sehr unwahrscheinliches Szenario
Aktuell sondiert Bottas' Management auf dem Markt alle verfügbaren Optionen. An erster Stelle steht natürlich die Hoffnung auf das Mercedes-Cockpit. Da ist der Finne in der Hand von Toto Wolff. Dann gibt's die zuletzt wahrscheinlicher gewordene Variante Alfa Romeo. Eine mögliche Rückkehr zu Williams. Und vielleicht sogar Red Bull.
Dort wächst aktuell die Unzufriedenheit mit Sergio Perez. Der Mexikaner braucht eine konstant gute zweite Saisonhälfte, um sein Cockpit zu erhalten. Bottas' Management wäre schlecht beraten, für den Fall der Fälle nicht zumindest bei Red Bull anzuklopfen. Gleichwohl die Chancen, wirklich dort zu landen, wahrscheinlich selbst bei einer Entlassung von Perez minimal sind.
Wolff, von 'Motorsport-Total.com' darauf angesprochen, ob Bottas 2022 als Dienstwagen einen Alfa Romeo Giulia fahren könnte, entgegnet zwar augenzwinkernd: "So ein Quadrifoglio ist ein hübsches Auto!" Weicht dem Thema, ob er dabei mithelfen könnte, Bottas bei seinem alten WG-Kumpel Vasseur eine weiche Landung zu verschaffen, aber eher aus.
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"Valtteri", sagt er, "hat den Speed, Valtteri hat den Charakter und Valtteri ist ein Teamplayer. Das ist sehr wichtig für die Dynamik eines Teams, und das alles ist er absolut. In den letzten paar Rennen war seine Herangehensweise besonders positiv, und das sieht man auch auf der Strecke. In Silverstone hätte er mit Windschatten auf der Pole stehen können, und er kam ein paar Sekunden hinter den Führenden ins Ziel. Er ist voll dabei, und das freut mich."
Hamilton: Kein Einspruch gegen Teamkollege Russell
Klar ist eins: Lewis Hamilton hat kein Vetorecht, wenn es um den zweiten Mercedes-Fahrer geht - und wäre sowohl mit Bottas als auch mit Russell einverstanden. "Lewis ist mit beiden Szenarien okay", antwortet Wolff, von 'Motorsport-Total.com' ganz konkret darauf angesprochen. "Und er versteht die Vor- und Nachteile, die für Valtteri und George sprechen."
Zuletzt hatte 'Sky'-Experte Paul di Resta erklärt, es sei schwer vorstellbar, dass Wolff und Hamilton bei ihren Vertragsverhandlungen nicht darüber gesprochen haben, wer im zweiten Mercedes sitzen könnte. Das behauptet Wolff auch gar nicht: "Wir sind mit unseren Fahrern immer sehr transparent umgegangen. Wegen meiner persönlichen Beziehung zu Lewis sprechen wir natürlich viele Szenarien durch."
"Teil davon war auch, wer der zweite Fahrer sein wird", räumt Wolff ein. "Aber Lewis hat noch nie versucht, auf die Entscheidung Einfluss zu nehmen, und er hat auch keine Präferenz, wer in dem Auto sitzen soll. Er findet die Beziehung zu Valtteri gut, und wir wissen das auch. Aber er hat nie gesagt, dass ihm dies und jenes am liebsten wäre."
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