
Vorne das Safety Car, dahinter die F1-Wagen, so ging es zwei Runden – dann war es vorbei
Foto: Benoit Doppagne / dpaMax Verstappen hat am Sonntag eines der skurrilsten Rennen in der Geschichte der Formel 1 gewonnen. Nach mehrstündiger Wartezeit wegen Dauerregens konnte der Niederländer in seinem Red Bull den Sieg beim Großen Preis von Belgien einstreichen, nachdem lediglich zwei Rennrunden hinter dem Safety Car gefahren werden konnten. Als Zweiter wurde George Russell im Williams gewertet, den dritten Platz belegte Mercedes-Weltmeister Lewis Hamilton.
»Es ist ein Sieg, aber so willst du nicht gewinnen«, sagte Verstappen: »Die wahren Helden sind die Fans, die den ganzen Tag hier waren.« Hamilton erklärte, es habe ihm »so leid getan für die Fans, sie waren unglaublich«. Am Schluss habe jeder gewusst, dass es nur diese wenigen Runden hinter dem Safety Car würden: »Ich hoffe, die Fans bekommen ihr Geld zurück.«
So kommentierte der SPIEGEL das Rennen.
Die Stimmen der internationalen Presse:
GROSSBRITANNIEN
»Daily Mail«: »Max Verstappen hat eine Farce eines Großen Preises von Belgien gewonnen – eine Prozession hinter einem Safety Car für ZWEI Runden. Das Publikum auf der verregneten Rennstrecke von Spa-Francorchamps wartete dreieinhalb Stunden auf die Ergebnisse, während die bestbezahltesten Fahrer der Welt in ihren Garagen saßen und auf besseres Wetter warteten.«
»The Guardian«: »Der Große Preis von Belgien wird als Rennen verbucht werden und die Ehrungen dafür wurden ordnungsgemäß verliehen, aber es lag wenig Würde darin, wie die Formel 1 an einem regendurchnässten Nachmittag in Spa-Francorchamps vorging.«
ITALIEN
»Gazzetta dello Sport«: »Die Farce von Spa: So demütigt man die Formel 1. Man konnte entscheiden, wegen der extremen Bedingungen nicht zu fahren, es wäre die logischere Entscheidung zum Schutz der Piloten gewesen.«
»La Repubblica«: »Der imaginäre Große Preis – die letzte Farce der Formel 1 – in Spa wird nicht gefahren, aber Punkte werden vergeben.«
»Corriere della Sera«: »Die Farce des Geister-Grand-Prix – in Spa gewinnen Geld und das Unwetter.«
FRANKREICH
»L'Équipe«: »Mit Kartenspielen für die einen, einem Nickerchen für die anderen und einer kleinen Mahlzeit für Yuki Tsunoda schlugen alle die Zeit tot, so gut sie konnten, während es draußen weiter regnete. Letztendlich kündigte Michael Masi einen Neustart für 18.17 Uhr an. Aber es war Zeitverschwendung.«
SPANIEN
»El Mundo«: »Das war eine erbärmliche Pantomime. Eine der größten Schanden in der Geschichte dieses Sports. Man kann doch nicht das Ergebnis eines Rennens präsentieren, das gar nicht stattgefunden hat. Das ist eine Beleidigung der Geschichte der Formel 1, eine Beleidigung des Wettbewerbs und des Sports im Allgemeinen.«
»Marca«: »Das war das Rennen der Bauernfängerei. Der GP von Belgien hat gezeigt, was Formel 1 aktuell ist. Für die einen ist das vernünftig, andere betrachten das als Betrug. Denn dieser Sport lebt noch heute von der Mystik, die von Männern geschaffen wurde, die ihr Leben für den Sport klaglos riskiert und oft auch gegeben haben.«
»AS«: »Die Formel 1 erleidet in Spa Schiffbruch. Niemand stellt infrage, dass die Sicherheit der Fahrer oberste Priorität hat. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse gab es auch nur wenig Spielraum. Das »Express«-Ergebnis hinterlässt einen schlechten Geschmack. Einen sehr schlechten.«
»Mundo Deportivo«: »Verstappen hat das »Nicht-Rennen« von Spa gewonnen. Es war eine Pantomime, die man durch eine Absage des Rennens oder aber auch durch eine Verschiebung auf Montag sehr leicht hätte vermeiden können.«
ÖSTERREICH
»Kronen Zeitung«: »Red-Bull-Pilot Max Verstappen hat am Sonntag einen kuriosen Grand Prix von Belgien gewonnen und dafür halbe WM-Punkte eingesackt! (Halbe Punkte gibt es, wenn mehr als zwei Runden, aber weniger als 75 Prozent der Renndistanz absolviert wird, d. Red.) Das Rennen, das eigentlich gar keines war, wird allerdings noch für einige Diskussionen sorgen. Nach einer Startverzögerung von mehr als drei Stunden wegen anhaltend starken Regens wurden am Abend vor Einbruch der Dunkelheit nur zwei Runden hinter dem Safety Car abgespult, um ein Ergebnis in die Wertung zu bringen.«
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