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Roboter-Bienen: Kann Technik die Arbeit von Insekten ersetzen? - National Geographic Deutschland

Insektensterben – wie geht es Bienen & Co?

Dr. Roland Mühlethaler ist Entomologe und arbeitet beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) an dem Projekt DINA (Diversität von Insekten in Naturschutz-Arealen). Wie er erklärt, geht zum einen die Biomasse zurück – die Insekten werden also insgesamt immer weniger. Eine Studie, die 2017 im Fachmagazin PLOS ONE veröffentlicht wurde, zeigte, dass die Biomasse bei Fluginsekten zwischen 1989 und 2016 in den beobachteten Gebieten um rund 76 Prozent schrumpfte. Zusätzlich geht auch die Artenvielfalt zurück, sagt Mühlethaler. In Deutschland gelten allein bei den Wildbienen 48 Prozent der knapp 560 Arten als bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben. 

Der Hauptgrund für das Insektensterben ist nicht überraschend: In einer immer monotoner werdenden Landschaft finden Insekten immer weniger Nahrung und Nistmöglichkeiten. Auch der Einsatz von Insektiziden, der hohe Stickstoffeintrag sowie invasive Arten sind Bedrohungen für Insekten.

Ohne Insekten keine Menschen

Das Insektensterben ist auch für den Menschen ein Problem. Die kleinen Tiere bestäuben Pflanzen, lockern den Boden, bauen organische Stoffe ab und bilden die Nahrungsgrundlage anderer Tiere. Dadurch spielen sie, so Mühlethaler, eine „Schlüsselrolle in fast allen Ökosystemen“.

Etwa 88 Prozent der Blütepflanzen weltweit gehen einer Studie zufolge, die 2011 im Ökologie-Magazin Oikos veröffentlicht wurde, auf die Bestäubung von Tieren zurück, hierzulande knapp 80. Damit spielen Insekten auch für die Nahrungsmittelproduktion eine elementare Rolle. Sie sorgen dafür, dass Nutzpflanzen effektiv bestäubt werden und dem Menschen Obst, Gemüse und Getreide – und damit alle Produkte, die daraus hergestellt werden – ausreichend zur Verfügung stehen. Getränke, Kosmetika, Öl und Kleidung aus Baumwolle sind dafür nur Beispiele. Wie eine Studie von Forschern der Universität Hohenheim, die 2020 in Ecological Economics erschien, zeigt, wäre der Wegfall aller bestäubenden Tiere allein in Deutschland mit einem Verlust von durchschnittlich 3,8 Milliarden Euro pro Jahr verbunden, weltweit handelt es sich sogar um eine Billion US-Dollar.

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