Paralympics in Tokio: Drei Minuten zu spät gekommen – Goldmedaillengewinner disqualifiziert - DER SPIEGEL

Er stieß die Kugel weiter als alle anderen, doch Muhammad Ziyad Zolkefli aus Malaysia bekam nicht den Sieg bei den Paralympics zugesprochen. Laut Veranstalter war er zu spät gekommen. Der Landesverband protestiert.

Muhammad Ziyad Zolkefli

Foto: PHILIP FONG / AFP

Der Kugelstoßer Muhammad Ziyad Zolkefli hat bei den Paralympischen Sommerspielen in Tokio auf dramatische Weise seine Goldmedaille verloren. Nachdem er in der F20-Klasse die Kugel am weitesten gestoßen hatte, wurde er nachträglich disqualifiziert.

Zolkefli und zwei andere Kugelstoßer, die aber nicht das Podium erreichten, waren laut einem Sprecher des Internationalen Paralympischen Komitees drei Minuten zu spät zum Wettkampf gekommen. Die Begründung der Verspätung wurde demnach aber erst im Anschluss an den Wettkampf überprüft.

Laut dem Verband »World Para Athletics« habe ein Schiedsrichter nach der Veranstaltung festgestellt, dass es »keinen gerechtfertigten Grund für die Nichterscheinung der Athleten« gab. Auch eine Berufung sei abgelehnt worden, hieß es.

Protest eingelegt

Zolkefli und die anderen, die in einer Startklasse für Menschen mit einer geistigen Behinderung antraten, hatten laut der Veranstalter angegeben, sie hätten »die Ansage nicht gehört oder sie war in einer Sprache«, die sie nicht verstanden.

Durch die Disqualifikation Zolkeflis sicherte sich Maksym Koval aus der Ukraine die Goldmedaille. Sein Landsmann Oleksandr Yarovyi freute sich über Silber, Bronze ging an Efstratios Nikolaidis aus Griechenland.

Ein Sprecher des Internationalen Paralympischen Komitee berichtete, dass es im Anschluss an die Entscheidung in den sozialen Medien wütende Proteste gegeben habe, vor allem gegen die Ukrainer. Das malaysische Komitee hat sich bislang noch nicht zu dem Vorfall geäußert, aber laut der Webseite »The Star« aus Malaysia Protest gegen die Wertung eingelegt.

bka/AP

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