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Titelmelodie zu "Alexis Sorbas": Komponist Mikis Theodorakis ist tot - n-tv NACHRICHTEN

Als Widerstandskämpfer erlebt er den Zweiten Weltkrieg und den griechischen Bürgerkrieg. Weltberühmt wird Mikis Theodorakis aber durch seine Musik. Nun ist der politisch engagierte Komponist im Alter von 96 Jahren verstorben.

Der griechische Komponist Mikis Theodorakis ist im Alter von 96 Jahren in Athen gestorben. Das teilte das griechische Kultusministerium mit. Theodorakis wurde in seiner Heimat als Volksheld verehrt. Auch international erlangte er als Musiker, Schriftsteller, Politiker und kritischer Geist Berühmtheit.

Nach der Nachricht des Todes von Theodorakis unterbrachen Radio- und Fernsehsender in Griechenland ihre Programme, um die Musik des Komponisten zu spielen und an ihn zu erinnern. Für viele Griechen ist Theodorakis bis heute die "Stimme des Volkes". Seine Musik galt den Menschen vor allem in historisch schweren Zeiten wie etwa der griechischen Militärdiktatur von 1967 bis 1974 als Trost, aber auch als Zeichen des Widerstands.

Verbannung und Folter

Theodorakis wurde am 29. Juli 1925 auf der Insel Chios geboren. Zur Musik kam er durch einen alten Film über Beethoven. "Ich sah den Film zusammen mit meinem Vater. Ich war fasziniert", erzählte er einmal in einem Interview des griechischen Fernsehens. "Ich bat meinen Vater, der beruflich nach Athen fuhr, mir alles zu bringen, was er in der Hauptstadt über Musik finden konnte. So fing es an." Später studierte er Musik am Athener Konservatorium.

Während des Zweiten Weltkrieges schloss er sich dem kommunistisch dominierten Widerstand an. Beim Bürgerkrieg (1947-1949) schlug er sich auf die Seite der Linken. Er wurde in die Verbannung geschickt und gefoltert. Als Komponist wurde Theodorakis Anfang der 1960er Jahre weltbekannt - mit der Musik zu "Alexis Sorbas", dem Film von Michael Cacoyannis mit Anthony Quinn in der Titelrolle.

Danach ging er wieder in den Widerstand. Diesmal gegen die Militärdiktatur in Griechenland. Seine Musik wurde in Griechenland verboten. Die Griechen hörten sie aber weiter zu Hause oder in den ausländischen Radiosendern, die damals die Quelle für unabhängige Nachrichten waren. Theodorakis wurde schließlich festgenommen. Nach internationalen Protesten konnte er das Land verlassen - und lebte bis 1974 im Pariser Exil. Dort komponierte er "Axion Esti", "Das Lied vom Toten Bruder" und den "Canto General".

Von den Kommunisten zu den Konservativen

Nach der Wiederherstellung der Demokratie 1974 kehrte er in seine Heimat zurück und startete ein politisches Wechselspiel. Theodorakis wurde Abgeordneter für die Kommunisten. Ihm aber passte die moskauhörige Politik der damaligen kommunistischen Partei nicht. Er zog sich zunächst zurück - und schloss sich wenig später den Konservativen an, für die er ins Parlament gewählt wurde. Eine Weile lang war Theodorakis Minister der konservativen Partei. Als diese ihn auch enttäuschte, näherte er sich den Sozialisten an.

Als Alexis Tsipras mit seinem Bündnis der Radikalen Linken die Wahlen in Griechenland 2015 gewann, gab Theodorakis dem jungen Regierungschef seinen Segen: "Ich stehe dir bei", sagte er dem Ministerpräsidenten, als dieser ihn in seinem Haus besuchte. Das Fernsehen war dabei und berichtete vom Treffen der beiden Linken.

Theodorakis zögerte wenige Monate später nicht, Tsipras deutlich zu kritisieren. Als dieser nämlich im Sommer 2015 einem neuen harten Sparprogramm - als Voraussetzung für EU-Mittel zur Rettung Griechenlands vom Bankrott - zustimmte, brach Theodorakis mit ihm. Er gründete aus Protest gegen die harten Sparmaßnahmen eine Bewegung gegen die "Unterwerfung Griechenlands", wie er damals sagte. Seine Partei blieb ohne Widerhall - anders als seine Musik.

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