US-Podcast-Star: Joe Rogan ist an Covid-19 erkrankt - DER SPIEGEL
»I got Covid«: Podcaster Joe Rogan hat einen Auftritt abgesagt. Zuvor war der viel gehörte Talker für Äußerungen zum Impfen kritisiert worden. In einem Video stellte er nun seinen Medikationsplan vor.
Podcaster Joe Rogan (Archivbild): Dank an die moderne Medizin
Foto: Jeff Bottari/Zuffa LLC / Zuffa LLC via Getty Images
Er ist einer der prominentesten Podcaster in den USA, sein Wechsel zu Spotify galt als großer Coup für die Streamingplattform. Als Joe Rogan im April jungen, fitten Menschen von einer Coronaimpfung abriet, schaltete sich sogar das Weiße Haus ein; auch Topvirologe Anthony Fauci fühlte sich zu einer Replik genötigt: »Wenn man sich nur für sich selbst interessiert und nicht für die Gesellschaft, kann man das so machen«, ätzte er.
Nun ist Joe Rogan an Covid-19 erkrankt. Er machte die Infektion mit dem Virus selbst über seinen Instagram-Account öffentlich: »I GOT COVID«, schrieb Rogan in Großbuchstaben und bat um Entschuldigung für die Absage eines für Freitag geplanten Auftritts in Nashville.
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Er sei am Samstagabend erschöpft von vorherigen Auftritten in Florida nach Hause gekommen, sagt der Talker in einem Video auf Instagram. Aus Vorsicht habe er in einem anderen Teil des Hauses als der Rest der Familie übernachtet: »Über Nacht bekam ich Fieber, schwitzte und wusste, was los ist«. In einer Folge seines Podcasts hatte Rogan im April davon berichtet, dass seine Kinder leichte Covid-19-Symptome in einer früheren Phase der Pandemie hatten. Am Sonntagmorgen fiel ein Coronatest bei Joe Rogan positiv aus.
Rogan, der als Mixed-Martial-Arts-Kommentator bekannt wurde, spricht mit seinen Podcasts ein sehr breites Publikum an, er gilt als einflussreich bei jungen Zielgruppen und bei einem eher konservativen Publikum. Bei seinen Äußerungen im April hatte er zwar betont, er halte Impfungen in der Regel für sicher, aber für Jüngere unnötig: »Wenn du ein gesunder Mensch bist, regelmäßig trainierst, jung bis und gut isst, musst du dir keine Sorgen machen«.
Nach dem Widerspruch aus Politik und Medizin kamen Forderungen auf, Spotify solle sich von seinem meistgehörten Podcaster trennen. Dies lehnte der schwedische Streamingdienst ab unter Verweis auf seine inhaltlichen Richtlinien, gegen die Rogan nicht verstoßen habe. Später entschuldigte sich der Podcaster in einem weiteren Beitrag der »Joe Rogan Experience« für seine Aussagen. Nicht mal er selbst halte sich für eine respektable Informationsquelle, scherzte er.
»Joe Rogan is too big to cancel«, überschrieb die »New York Times« im Juli ein Porträt des Entertainers, der seine Karriere als Stand-Up-Comedian begonnen hatte. Im August tönte Rogan, die Einführung von Impfausweisen sei »der nächste Schritt zur Diktatur«. Ob der 54-Jährige selbst geimpft ist, ist nicht bekannt – im Zuge der Kontroverse um seine Aussagen im April hatte er betont, er sei »keine Anti-Impf-Person«.
Seine Covid-19-Erkrankung hat Joe Rogan nach eigener Aussage mit einer Vielzahl von Medikamenten behandelt. Er zählt monoklonale Antikörper auf, mit denen sich auch Donald Trump während seiner Coronainfektion als US-Präsident behandeln ließ. Außerdem behandlete er sich mit dem Steroid Prednison, bekam eine Vitamininfusion und nahm das umstrittene Medikament Ivermectin zu sich. Die vor allem gegen Würmer eingesetzte Arznei wurde teilweise als Wundermittel gegen Corona gefeiert – doch Forschende der Uni Würzburg konnte keinen bedeutsamen Effekt feststellen, und die US-Bundesbehörde für Medikamente warnte sogar vor der Einnahme.
Joe Rogan fühlte sich jedenfalls zu einem »Dank von Herzen« an die »moderne Medizin« verpflichtet. Nach einem ziemlich üblen Sonntag sei es ihm von Tag zu Tag besser gegangen. Bei der Aufnahme seines Instagram-Videos am Mittwoch habe er sich sogar »verdammt großartig« gefühlt.
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