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Anti-Einbrecher-Tipps der Polizei: Vorsprung durch Technik - Schwäbisches Tagblatt

Am kommenden Sonntag werden die Uhren zurück gestellt auf „Winterzeit“. In den länger werdenden Nächten haben auch Einbrecher wieder Hochkonjunktur, darauf macht die Polizei in einer Pressemitteilung aufmerksam. Die Einbrecher würden die frühe Dunkelheit in den Abendstunden ausnutzen, um auf Beutezug zu gehen.

Die Fallzahlen der Wohnungseinbrüche lagen im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen im vergangenen Jahr mit 456 Fällen auf einem Fünf-Jahres-Tiefstwert. Die pandemiebedingt vermehrte Anwesenheit der Menschen in ihren Wohnungen habe ihren Teil dazu beigetragen. Dennoch stelle die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität nach wie vor einen der Schwerpunkte der polizeilichen Arbeit dar.

Die Polizei wolle „lage- und brennpunktorientiert“ die Bekämpfung dieser Delikte verstärken. Insbesondere durch Präsenz, Streifentätigkeit, intensive Fahndungsmaßnahmen auch mit zivilen Kräften, sowie Kontrollen insbesondere an Ausfallstraßen sollen potenzielle Täter abgeschreckt und Hinweise zur Aufklärung früherer Einbrüche gewonnen werden. Dabei würden örtliche Kräfte bei einzelnen Kontrollen durch die Polizeihundeführerstaffel und das Präsidium Einsatz unterstützt.

Da ein Großteil der Wohnungseinbrüche in den Nachmittags- und frühen Abendstunden verübt wird, will die Polizei besonders in diesen Zeiten präsent sein. In einem Arbeitsbereich „Wohnungseinbruchsdiebstahl“ der Kriminalpolizei führen besonders geschulte Spezialisten mit den Kriminaltechnikern Hinweise und Spuren zusammen, um Tatzusammenhänge schneller zu erkennen und Täter dingfest zu machen.

Die Polizei allein könne Einbrüche aber nicht gänzlich verhindern: „Hier sind wir auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, sei es durch Hinweise auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge oder durch eigene Vorsichtsmaßnahmen der Bürgerinnen und Bürger“, so Polizeisprecher Christian Wörner. Viele Einbrüche ließen sich durch richtiges Verhalten und Sicherungstechnik verhindern.

Sicherungstechnik und Beratung

Für Einbrecher sei es wichtig, dass alles schnell geht, so Wörner: „Leisten Fenster und Türen erheblichen Widerstand, geben die Ganoven ihr Vorhaben meist schnell auf.“ Dass Prävention wirkt, belege der stetig gestiegene Anteil der Einbruchsversuche: Immer mehr Täter scheiterten offenbar an Sicherungseinrichtungen. Gerade bei Neu- oder Umbauvorhaben ließen sich Sicherungen kostengünstig umsetzen oder nachrüsten.

Deshalb biete die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Präsidiums Informationen über Sicherungstechnik. „Auf Wunsch kommt ein Berater vor Ort, um maßgeschneiderte Vorschläge zu unterbreiten, wie Sie ihr Haus oder Ihre Wohnung wirksam sichern können“, so Wörner, „sämtliche Beratungen sind kostenlos.“ Termine können unter Telefon 07121 / 9421224 oder per E-Mail an die Adresse reutlingen.pp.praevention@polizei.bwl.de vereinbart werden.

Zudem sei der Info-Truck des Landeskriminalamtes unterwegs, wo man sich ebenfalls über Sicherungsmöglichkeiten informieren und von Präventionsspezialisten beraten lassen kann. Termine und Standorte gibt es im Internet unter www.polizei-reutlingen.de und bei facebook.com/PolizeiReutlingen. Am Mittwoch, 17. November, 11 bis 16 Uhr, ist der Truck auf dem Marktplatz in Dettingen an der Erms und am Donnerstag, 18. November, 11 bis 16 Uhr, beim Polizeiposten Mössingen in der Karl-Jaggy-Straße 36.

Wörner weist auch auf die bundesweite Kampagne „K-Einbruch“ hin. Unter der Adresse www.k-einbruch.de gibt es im Internet neben Verhaltenstipps auch produktneutrale Informationen zur Sicherungstechnik. Bei einem virtuellen und interaktiven Rundgang durch ein Wohnhaus werden Stellen gezeigt, die besonders gesichert werden sollten.

Anti-Einbruch-Tipps der Polizei

Schließen Sie auch bei kurzer Abwesenheit Ihre Haus- und Wohnungstüre immer ab. Denken Sie auch daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster.

Verschließen Sie immer Balkon- und Terrassentüren und verwenden Sie möglichst mechanische Sicherungen.

Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals außerhalb der Wohnung, denn Einbrecher kennen jedes Versteck.

Rollläden sollten nur zur Nachtzeit und keinesfalls tagsüber geschlossen werden, schließlich wollen Sie nicht schon auf den ersten Blick ihre Abwesenheit signalisieren. Lassen Sie in ihrer Abwesenheit in verschiedenen Räumen das Licht brennen. Eine Zeitschaltuhr kann hier gute Dienste leisten.

Beauftragen Sie jemanden, der bei längerer Abwesenheit den Briefkasten leert.

Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie, wer ins Haus will, ehe Sie den Türöffner drücken. Achten Sie auf Fremde im Haus. Sorgen Sie dafür, dass Keller- und Bodentüren verschlossen sind.

Achten Sie auf verdächtige Personen, Fahrzeuge oder Fremde in der Nachbarschaft. Sprechen Sie die Personen aber nicht an. Rufen Sie stattdessen bei verdächtigen Wahrnehmungen oder bei Gefahr (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage) sofort über Notruf 110 die Polizei.

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