Fast 200 Jahre wartet die Musikgemeinschaft bereits auf die Vollendung der 10. Sinfonie von Beethoven. Im Rahmen seines 250. Geburtstag hat sich die Telekom mit Fachleuten aus Musik und Technologie an die Vollendung gewagt - mithilfe von künstlicher Intelligenz.
Beim Blick auf die Skizzen sowie die neun Sinfonien von Beethoven erahnen auch Nicht-Musiker, was für eine große Aufgabe die Projektteilnehmer auf sich genommen haben. "Ein großer Teil am Anfang des Projektes war tatsächlich, eine gemeinsame Sprache zu finden", erzählt Matthias Röder im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Er ist Projektleiter des "Beethoven X - the AI Project"-Teams und Leiter des Karajan-Instituts Salzburg. Viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen mussten erst einmal zusammenfinden. Ein Musikwissenschaftler spreche anders als ein Computerwissenschaftler und die sprechen wiederum anders als ein Komponist, sagt Röder.
In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist. Alle Folgen finden Sie in der n-tv App, bei Audio Now, Apple Podcasts, und Spotify. Auch bei Amazon Music und Google Podcast werden Sie fündig.
Die Idee zum Projekt stammt von der Telekom. "Das ist ein super spannendes Thema. Das ist in Wahrheit sehr schwer", war die Reaktion von Röder, als ihn der Bonner Konzern vor zwei Jahren für das Experiment anfragte. Für die Telekom sei das "definitiv ein Forschungsprojekt", pflichtet Claudia Pohlink ihm bei. Sie verantwortet bei der Deutschen Telekom die KI-Aktivitäten. "Wo kann nachvollzogen werden: Wo hört Beethoven auf? Und wo fängt die KI an?" - diese Fragen wolle man mit dem Projekt beantworten. Das sei wichtig für die Zukunft.
Am heutigen Samstagabend können Sie das Konzert live erleben - auf ntv.de, rtl.de, gala.de, stern.de sowie auf Magenta TV. Beginn ist um 19 Uhr.
Wenn man künstliche Intelligenz einsetze, wolle das Team der Telekom auch wissen, warum sich die KI so und nicht anders entschieden habe. "Für uns ist die KI immer eine Unterstützung", so Pohlink. Wie auch beim Beethoven-Projekt sitze am Ende immer ein Mensch, der die Reißleine ziehen könne, "wenn die KI in eine falsche Richtung läuft", erklärt die Technik-Expertin.
Training mit vorangegangenen Sinfonien
Im Falle von "Beethoven X" stand das Team zu Anfang aber vor der Herausforderung, die Skizzen Beethovens zu verstehen und diese auch der künstlichen Intelligenz zugänglich zu machen. "Das ist hier ein Paradebeispiel, dass wir mit der Technologie in die Lage versetzt werden, Dinge zu tun, die wir ohne die Technologie gar nicht könnten", sagt Röder. Das neuronale Netz sei im Stil der damaligen Zeit und mit den vorangegangenen Sinfonien von Beethoven trainiert worden. Doch kann KI auch wirklich kreativ sein? "Die Emotion macht in der Musik alles oder fast alles aus", erklärt der Musikfachmann Röder. Es gebe auch Künstler, die schon maschinelles Lernen "in ihren Werkzeugkasten" aufgenommen haben. Der Vorteil der Technologie sei enorm.
Welchen Anteil die künstliche Intelligenz an der kreativen Umsetzung hatte und ob es eine Art TÜV für künstliche Intelligenz geben kann, erzählen Matthias Röder und Claudia Pohlink in der neuen Folge von "So techt Deutschland".
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