Für Philipp Kohlschreiber war es der 68. Auftritt bei einem Grand-Slam-Turnier - nur fünf Spieler haben mehr.
Roberto Bautista Agut (Spanien/Nr. 15) präsentiert sich in Melbourne fast schon traditionell gut in Jahres-Frühform. Nach nur 1:28 Stunden verwandelte der 33-Jährige seinen ersten Matchball und trifft nun auf Taylor Fritz (USA/Nr. 20), der seinen Landsmann Frances Tiafoe überraschend klar 6:4, 6:3, 7:6 (7:5) schlug.
Kohlschreiber war weit davon entfernt, bei seiner 16. Teilnahme an den Australian Open zum achten Mal in die dritte Runde einzuziehen. Dabei war der langjährige Davis-Cup-Spieler mit einer 3:2-Bilanz gegen Bautista Agut ins Match gegangen. Doch am Donnerstag lief er von Beginn an nur hinterher.
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VOR 3 STUNDEN
"Das war von mir durch und durch eine sehr schlechte Leistung. Darauf kann ich nicht mal aufbauen und sagen, ich nehme irgendwas mit ins Training", sagte Kohlschreiber bei Eurosport: "Es waren einfach sehr viele missed hits. Das Timing war schlecht, ich habe die Volleys mit dem Rahmen getroffen, Doppelfehler noch und nöcher gemacht."
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Elf von zwölf Deutschen bereits ausgeschieden
Den ersten Satz gab Kohlschreiber in nur 23 Minuten ab, der zweite Durchgang dauerte lediglich fünf Minuten länger. Er fand kein Mittel gegen den hochkonzentriert und clever agierenden Spanier, Kohlschreiber konnte mit seinem Aufschlag keinerlei Druck ausüben und haderte viel mit der Präzision seiner Schläge.
"Er hat viele leichte Fehler gemacht, hat viel den Kopf geschüttelt und war sehr unzufrieden mit sich", sagte Eurosport-Expertin Barbara Rittner über Kohlschreiber: "Dennoch Hut ab vor seiner Leistung hier."
Erst im dritten Satz konnte der Deutsche mehr Gegenwehr leisten, mit dem Break zum 3:2 stellte Bautista Agut die Weichen aber endgültig auf Sieg.
"Ich war einfach nicht in der Lage, irgendwas dagegen zu setzen. Er hat mich einfach schlecht aussehen lassen. Dafür gibt's eben noch einen Punch in der Umkleide oder so", scherzte Kohlschreiber noch. Und fügte ernsthafter an: "Es war heute einfach kompletter Mist."
Kohlschreiber kritisiert Tennis-Nachwuchs
Damit steht Olympiasieger Alexander Zverev (Hamburg) wie schon im Vorjahr als einziger Deutscher in der dritten Runde der Einzel-Konkurrenzen in Melbourne.
"Sascha ist natürlich immer der Lichtblick, der alles rausreißt", sagte Kohlschreiber, merkte aber bezüglich der mageren deutschen Bilanz auch kritisch an: "Wenn man es realistisch betrachtet, ist es in der Masse für die Anzahl der Menschen, die in Deutschland Tennis spielen, schlecht. Es kommt extrem wenig nach. Man müsste einfach auch mal kritisch hinterfragen, warum das so ist."
Insgesamt sind in den Einzel-Konkurrenzen in Melbourne zwölf deutsche Profis an den Start gegangen. Für das Frauen-Trio um Angelique Kerber war sogar schon geschlossen in Runde eins Schluss. Zverev kämpft am Freitag gegen den Qualifikanten Radu Albot (Moldau) um den Einzug ins Achtelfinale.
Kohlschreiber denkt über Karriere-Ende nach
Philipp Kohlschreiber verpasste es, nach 2017 wieder in die 3. Runde der Australian Open einzuziehen. Bei einem Grand-Slam-Turnier stand der Weltranglisten-134. zuletzt bei den French Open 2021 in der Runde der letzten 32.
Die zweite Turnierwoche hat der Routinier seit 2013 nur dreimal bei den US Open (2014, 2017, 2018) erreicht - dort war je im Achtelfinale Endstation. Sein bestes Melbourne-Ergebnis war auch das Achtelfinale (2005, 2008, 2012).
Kohlschreiber hatte vor den Australian Open beschlossen, im fortgeschrittenen Tennisalter nur noch zu ausgewählten Events reisen zu wollen. "Bis Wimbledon habe ich für mich entschieden, Vollgas zu geben", sagte er. Danach wolle er weiterschauen, wie seine Ranglistenposition aussieht.
Kohlschreiber: "Falls ich erfolgreiches Tennis spiele, die Punkte mache und in die Turniere noch reinkomme, die ich Lust habe zu spielen, würde ich weitermachen." Ansonsten würde er nach mehr als 20 Profijahren über seinen Abschied von der Tour nachdenken.
(mit SID)
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