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Eiskunstlauf Olympia: Katarina Witt weint wegen Walijewa im TV-Studio - STERN.de

Olympia 2022 "Man hat sie der Welt zum Fraß vorgeworfen": Katarina Witt weint wegen Walijewa im TV-Studio

Katarina Witt weint im ARD-Studio

Katarina Witt war im ARD-Studio nach der Kür von Kamila Walijewa vollkommen aufgelöst

© Screenshot ARD

Wer wissen wollte, wie tragisch das Scheitern der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa war, musste sich danach nur den Auftritt von Expertin Katarina Witt im ARD-Studio anschauen: Sie war vollkommen aufgelöst – aus Mitleid und Wut.

Die ehemalige Eiskunstläuferin Katarina Witt weiß, wovon sie spricht. Mit 18 gewann sie Gold bei den Olympischen Spielen in Sarajewo und wurde anschließend zu einem internationalen Star. Die zweite Goldmedaille in Calgary vier Jahre später tat ihr Übriges. Jetzt war Witt als Eiskunstlauf-Expertin zu Gast im ARD-Olympia-Studio bei Moderatorin Jessy Wellmer. Sie war wegen der Kür der 15-jährigen Russin Kamila Walijewa eingeladen.

Die ganze Welt wartete mit großer Spannung auf den Auftritt der derzeit besten Eiskunstläuferin der Welt, des Jahrhunderttalents und Wunderkindes, das unter Doping-Verdacht steht. Walijewa hatte schon vor der Kür eine der Geschichten geschrieben, die man sich nach Ende der Spiele lange erzählen wird, weil sie dieses Olympia prägen wie keine andere. Einen Tag nach dem Team-Wettbewerb, bei dem Walijewa Gold gewonnen hatte, war bekannt geworden, dass sie im Dezember positiv auf ein Dopingmedikament getestet worden war. Nach einem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs Cas durfte sie trotzdem im Einzel antreten.

Katarina Witt dreht sich kurz von der Kamera weg

Als die Kür vorüber war und wieder ins Studio geschaltet wurde, sah man eine aufgelöste Witt. Sie hatte Tränen in den Augen und drehte sich sogar kurz weg, um ihr Elend zu verbergen: "Es tut mir leid, es ist kaum zu ertragen", sagte sie. 

Walijewa hatte ihre Kür nach allen Regeln der Kunst vermasselt. Sie stürzte mehrfach. Es war nach der Vorgeschichte eine wirklich große Tragödie, die sich da auf dem Eis in Peking abspielte. Die junge Russin beendete ihren Auftritt unter Tränen, ihre Führung nach dem Kurzprogramm war futsch, sie fiel auf den vierten Platz zurück. Sie war auf der ganzen Linie gescheitert. Gold ging an ihre Landsfrau Anna Schtscherbakowa.

Offenbar hat Walijewa dem Druck und dem "Tsunami" nicht standgehalten. Witt berührte das Schicksal der 15-Jährigen offenbar tief: "Die war ein Schatten ihrer selbst, als sie da rausgegangen ist", sagte sie entsetzt. "Sie konnte hier nicht gewinnen in dem ganzen Spiel."

Eiskunstlauf Olympia: Witt macht den Verantwortlichen schwere Vorwürfe

Witt machte besonders den Verantwortlichen hinter Walijewa schwere Vorwürfe, ohne konkrete Namen zu nennen. "Das was jetzt passiert ist, ist das Allerschlimmste. Sie ist daran zerbrochen. Sie ist ein 15-jähriges Kind, die musste da raus gehen. Ich finde, man hat sie jetzt der Welt zum Fraß vorgeworfen. Alle Welt hat zugeschaut und daran musst Du zerbrechen."

Damit spielte Witt auf die als skrupellos geltende Trainerin Eteri Tutberidse an, aber auch auf den "politischen Druck" in Russland. Die russischen Medien hatten Walijewa als Opfer dargestellt und sie zum Siegen aufgefordert. "Sie ist in dem ganzen Spiel komplett die Verliererin, ein 15-jähriges Mädchen" ereiferte sich Witt. Die früher Olympiasiegerin hätte sich gewünscht, dass Walijewas "Mutter" oder "Verantwortliche sie "in den Flieger" gesetzt hätten, "bevor dieser Tsunami über sie hereingebrochen ist".

Auf die Frage von Moderatorin Jessy Wellmer, ob wir Walijewa jemals wiedersehen werden, beteuerte Witt: "Also, ich hoffe, sie ist wirklich ein Jahrhundert-Talent. (...) Ich hoffe, dass sie das übersteht. Ich habe aber fast die Angst, dass sie das nicht schafft, dass schon die nächste Läuferin da ist, die nächste 14-Jährige, die eventuell genauso gut ist. Deshalb glaube ich, es ist Zeit für diesen Sport zu überlegen, ob es nicht eine Altersgrenze geben muss."

Witts Vorschlag soll die Mädchen vor den Methoden einer Trainerin wie Tutberidse schützen. Aus deren berühmter Kaderschmiede sind schon viele junge und erfolgreiche Läuferinnen hervorgegangen, die nach Erfolgen in jungen Jahren sehr schnell wieder von der Bildfläche verschwanden. Witt plädiert schon seit längerem für ein Mindestalter von 18 Jahren bei großen Wettkämpfen. Nach Walijewas Geschichte hat sie einen Grund mehr, sich noch engagierter dafür einzusetzen.

Quelle: "Sportschau"

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