Kevin Trapp ging langsam in Richtung des Strafraums. Der Torwart von Eintracht Frankfurt war fokussiert. Sein Blick ging ins Nichts. Der 31-Jährige bereitete sich im Finale der Europa League auf das alles entscheidende Elfmeterschießen vor. Nach 120 Minuten hatte es gegen die Glasgow Rangers 1:1 gestanden, das Endspiel steuerte auf seinen dramatischen Höhepunkt zu.
Mit dem besseren Ende für die Eintracht, die das Elfmeterschießen 5:4 für sich entschied, die Europa League gewann und den ersten Europapokal für die Eintracht seit 1980 gewann. Auch dank Trapp, der im Elfmeterschießen zum Helden wurde.
Der Nationaltorwart hielt auf dem Weg in das Tor eine orangefarbene Trinkflasche in der Hand. Sie sollte eine entscheidende Rolle in den kommenden Minuten spielen. Jens Lehmann hatte bei der Weltmeisterschaft 2006 im Viertelfinale gegen Argentinien seinen berühmten Spickzettel im Stutzen, Trapp ihn auf der Flasche. Denn dort klebte ein Zettel mit den potenziellen Schützen der Rangers und ihren Lieblingsecken.
Anfangs half er Trapp nicht. Die ersten drei Rangers-Schützen verwandelten ihre Elfmeter sicher. Doch dann kam der spät eingewechselte Aaron Ramsey. Der Waliser lief langsam an und entschied sich dafür, den Ball in die Mitte zu schießen. Trapp war mit dem linken Fuß zur Stelle und entschärfte den Schuss. Filip Kostic traf danach, die Eintracht war vorne. Nach dem erfolgreichen Versuch von Kemar Roofe verwandelte Raffael Borré, der in der zweiten Halbzeit den Ausgleich erzielt hatte, den entscheidenden Elfmeter. Im Stadion von Sevilla brach der Wahnsinn los.
„Wir wussten, dass Trapp einen halten wird“
„Wir sind alle Helden. Schaut euch das an, schaut auch die Fans an. Das ist der Wahnsinn“, sagte Trapp. Der Torwart war nicht nur wegen des gehaltenen Elfmeters einer der Eintracht-Helden des Abends. Trapp hielt Frankfurt in der letzten Minute der Verlängerung im Spiel, als er eine hundertprozentige Chance der Rangers vereitelte.
Kent tauchte frei Trapp auf und hätte Glasgow aus drei Metern Entfernung zum Titel schießen können. Doch Trapp rettete die Eintracht mit einer Weltklasse-Parade, um dann im Elfmeterschießen da weiterzumachen, wo er in der Verlängerung aufgehört hatte. „Ich habe beim Elfmeterschießen fast ein Herzinfarkt bekommen. Wir wussten, dass Trapp einen halten wird“, sagte Frankfurts Außenstürmer Ansgar Knauff.
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