Gladbach strauchelt. In der Liga hagelte es Niederlagen, nun ist das Team auch im DFB-Pokal ausgeschieden. Ausgerechnet gegen den künftigen Arbeitgeber von Trainer Rose. Der berichtet erstmals, wie ihm die Situation zu schaffen macht.
Nicht nur Borussia Mönchengladbach steckt in der Krise, sondern auch Trainer Marco Rose. Das hat der 44-Jährige nach dem unglücklichen Pokal-Aus im brisanten Viertelfinal-Duell gegen seinen zukünftigen Klub Borussia Dortmund erstmals zugegeben.
"Man kann mir glauben, dass die Situation mich auch fordert. Das geht auch an mir nicht spurlos vorbei", sagte Rose nach dem 0:1 (0:0) am Dienstagabend. Das DFB-Pokalspiel war das sechste sieglose Pflichtspiel am Stück für den Champions-League-Achtelfinalisten.
Seit Roses Wechsel-Offenbarung herrscht Unruhe
Seit Rose vor gut zwei Wochen verkündete, im Sommer von einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag Gebrauch machen zu wollen, um zum BVB zu wechseln, hat sich die Stimmung in Gladbach deutlich eingetrübt. Alle vier Pflichtspiele seitdem verlor die Borussia vom Niederrhein.
In der kommenden Spielzeit droht eine Saison ohne Europapokal. "Heute haben wir schon sehr viel auf den Platz gebracht. Ich kann der Mannschaft heute nur ein Kompliment machen", sagte Rose trotzdem zur ansprechenden, aber glücklosen Leistung seines Teams.
"Brauchen Ergebnisse"
Die Spieler beharrten trotz der Negativserie darauf, dass weiter kein Problem zwischen Mannschaft und Trainer bestehe. "Genauso wie bislang auch" gehe die Arbeit mit Rose weiter, sagte Nationalspieler Jonas Hofmann. "Natürlich mit dem Punkt, dass wir wieder Ergebnisse brauchen, dass wir wieder gewinnen müssen. Ansonsten geht das genau so weiter", sagte der Offensivspieler.
Sportchef Max Eberl hatte zuletzt immer wieder betont, die Saison mit Rose zu Ende bringen zu wollen. Daran werde auch eine weitere Niederlage am Samstag gegen den direkten Konkurrenten Bayer Leverkusen nichts ändern. "Ich sehe den Grund nicht, warum es nicht funktionieren soll", sagte Eberl.
"Zeigt Qualitäten als Sportdirektor"
"Das zeigt, was er für Qualitäten hat als Sportdirektor und als Mensch", sagte Rose zur Unterstützung Eberls, der nicht zum ersten Mal in seiner Zeit in Gladbach bewusst nicht den Forderungen der Fans nachgibt. Viele Anhänger fordern seit zwei Wochen die sofortige Trennung von Rose. Nun kommt die Niederlagenserie noch hinzu.
Die erneute Champions-League-Qualifikation – eigentlich Roses Saisonziel – ist realistisch betrachtet kaum mehr zu schaffen. "Das ist eine schwierige Phase für uns. Wegreden können wir das nicht", bekannte Rechtsverteidiger Stefan Lainer: "Das ist extrem bitter."
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