Dynamo Dresden kehrt zurück in die zweite Liga: Im Stadion der Aufstieg, draußen ein Massenauflauf - DER SPIEGEL

Dynamo Dresden hat am vorletzten Spieltag die Zweitliga-Rückkehr perfekt gemacht. Tausende Fans feierten in der Stadt mit, dicht an dicht gedrängt und viele ohne Masken. Die Lage eskalierte.

Viele Dynamos-Fans feiern den Aufstieg am Volkspark Großer Garten

Foto: Sebastian Kahnert / dpa

Dynamo Dresden hat am 37. und vorletzten Spieltag der dritten Fußball-Liga die Rückkehr in die zweite Liga perfekt gemacht – durch ein 4:0 (2:0) gegen Türkgücü München. Im Vorjahr war das Team aus der zweiten Liga abgestiegen.

Mit einem Großaufgebot hatte die Polizei das Dynamo-Spiel gegen Türkgücü abgesichert. Polizei und Stadt hatten einen Massenandrang von Fans vor dem Stadion befürchtet. Obwohl der Verein vor der Partie genau wie Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) an die Anhänger appelliert hatte, nicht zum Stadion zu kommen und zu Hause zu bleiben, versammelten sich noch vor dem Anpfiff Fans um die Spielstätte. Laut Vereinsangaben seien 3000 bis 5000 Menschen unterwegs.

Die Polizei sprach nach dpa-Informationen zu diesem Zeitpunkt von einer »noch nicht angespannten Lage«, später soll sich die Situation allerdings deutlich verschärft haben. In den sozialen Netzwerken ist von Angriffen auf Polizisten die Rede. Mehrere Menschen sollen durch umherfliegende Gegenstände verletzt und mit Platzwunden in Krankenwagen behandelt worden sein. Vereinzelt zündeten Anhänger Pyrotechnik.

Christoph Daferner (15. Minute), Ransford Königsdörffer (27.), Heinz Mörschel (63.) und Panagiotis Vlachodimos (90.) erzielten die Tore für die Sachsen. Gästespieler Aaron Berzel sah Gelb-Rot (67.).

Mit 72 Punkten führt Dresden die Tabelle nun vor Hansa Rostock (70) an. Die Mecklenburger hatten am Samstag 1:0 bei Absteiger SpVgg Unterhaching gewonnen und besitzen ebenfalls gute Chancen nach neun Jahren in die 2. Liga zurückzukehren.

Am 38. Spieltag am kommenden Samstag hat der FC Hansa Heimrecht gegen Aufsteiger VfB Lübeck. Dritter ist der FC Ingolstadt, der am Samstag 5:1 (0:1) beim MSV Duisburg gewonnen hatte und 68 Punkte hat. 1860 München ist Vierter (66 Punkte) und könnte Ingolstadt im direkten Duell am letzten Spieltag noch vom dritten Platz verdrängen.

Der Dynamo-Abstieg vor einem Jahr erfolgte im Anschluss an die Fortsetzung des Fußballs, der wegen der Coronapandemie unterbrochen worden war. Dresden war vor der Pause Tabellenletzter. Anschließend musste das Team als erster Klub wegen mehrerer Coronafälle in Quarantäne. Nach Ende der Isolation musste Dynamo neun Spiele in einem Monat bestreiten, nur eine einzige Partie hatte Dresden gewinnen können.

jan/dpa/sid

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