Der Rennkalender der Formel 1 wird für diese Saison um ein Rennen voller: Katar ist der neueste Austragungsort der Motorsport-Königsklasse. Der Golfstaat schließt zudem einen langfristigen Vertrag. Während Traditionsrennen immer mehr gestrichen werden, rüstet die Region auf.
Das packende Weltmeister-Duell in der Formel 1 führt Lewis Hamilton und Max Verstappen nun auch noch über Katar. Das Gastgeberland der Fußball-WM 2022 springt wie erwartet mit einem Rennen für den abgesagten Großen Preis von Australien ein. Wie die Formel 1 zudem bekannt gab, wird Katar ab 2023 für zehn Jahre einen festen Platz im WM-Kalender erhalten.
Das Rennen in Melbourne konnte wegen der Corona-Pandemie 2020 und trotz einer anfänglichen Verschiebung auch in dieser Saison nicht ausgetragen werden. Stattdessen werden die letzten drei Rennen der Saison zum Nahost-Trip für die Motorsport-Königsklasse. Das Rennen in Katar soll in der Nacht unter Flutlicht ausgetragen werden.
Die Katar-Premiere auf dem Losail International Circuit ist für den 21. November angesetzt, was auch eine logistische Herausforderung ist: Am Sonntag wird der Große Preis von Brasilien in São Paulo gefahren, eine Woche davor das Rennen in Mexiko-Stadt. Zum Abschluss des Dreierpacks folgt nun also Katar. 5,38 Kilometer ist der Kurs auf der Halbinsel lang, von Doha aus sind es rund 30 Kilometer.
Vier Rennen in der Region
Die MotoGP fährt seit der Eröffnung der Strecke 2004 auf dem Kurs in der Wüste, für die Formel 1 werden die 16 Kurven und die Start- und Zielgerade von über einem Kilometer Länge eine Premiere. "Wir haben bewiesen, dass wir uns anpassen können. Es gibt riesiges Interesse an unserem Sport und viele hoffen, einen Grand Prix austragen zu dürfen", sagte Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali.
Damit bleibt die Formel 1 trotz der Pandemie auch auf Rekordkurs mit erstmals 22 Rennen. Nach Katar haben die Teams eine Woche Pause, ehe es mit der Premiere in Saudi-Arabien am 5. Dezember weitergeht. Das Finale der Saison, in der aktuell der siebenmalige Weltmeister Hamilton im Mercedes zwei Punkte vor seinem niederländischen Herausforderer Verstappen im Red Bull liegt, steigt in Abu Dhabi am 12. Dezember und damit knapp zwei Wochen vor Weihnachten.
Durch den Zehn-Jahres-Vertrag mit der Motorsport-Königsklasse wird Katar zum bereits vierten dauerhaften Formel-1-Austragungsort in der Region nach Abu Dhabi, Bahrain und Saudi-Arabien. Und das trotz scharfer Kritik am Gebaren des Golfstaats, etwa bei der Sklavenarbeit zum Bau der Stadien für die Fußball-WM 2022 und der Nähe zu den afghanischen Taliban. Traditionsrennstrecken wie der Hockenheimring oder der Nürburgring können sich die teils horrenden Antrittsgelder für den PS-Zirkus hingegen kaum noch leisten.
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