Europa League: Ausschreitungen in Marseille und Ärger mit Kindern in Prag - DER SPIEGEL
Das Europa-League-Spiel zwischen Marseille und Galatasary musste unterbrochen werden, weil sich Fans beider Teams mit Fackeln und Feuerwerkskörpern bewarfen. In Prag waren nur Kinder im Stadion zugelassen – und diese sorgten für Unmut.
Das Gruppenspiel in der Europa League zwischen Olympique Marseille und Galatasaray musste wegen Ausschreitungen auf den Zuschauerrängen unterbrochen werden. Wenige Minuten vor der Pause bewarfen sich die Fans gegenseitig mit Fackeln und Feuerwerkskörper im Stade Velodrome. Schiedsrichter Referee Paweł Raczkowski stoppte zunächst die Partie, zu der rund 2500 Fans aus der Türkei angereist waren.
Die Polizei musste einschreiten. Galatasaray-Trainer Fatih Terim versuchte, die Fans der Gäste zu beruhigen, Marseilles Kapitän Dimitri Payet die Anhänger von Olympique. In Frankreich kam es zuletzt bereits mehrfach zu Ausschreitungen bei Spielen der Ligue 1. Die Partie endete torlos.
Kinder buhen Kamara aus
Glen Kamara von den Glasgow Rangers ist im Auswärtsspiel bei Sparta Prag (1:0) von Kindern auf der Tribüne ausgebuht und mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden. Dies geschah rund ein halbes Jahr, nachdem der finnische Nationalspieler im Europapokal gegen Spartas großen Rivalen Slavia in eine Rassismus-Debatte verwickelt war.
Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hatte für das Spiel wegen Rassismusvorwürfen ursprünglich ein Geisterspiel gegen die Tschechen verhängt. Der Hauptstadtklub durfte aufgrund einer Ausnahmeregelung jedoch 10.000 Jugendliche im Alter zwischen sechs und 14 Jahren einladen.
Glen Kamara sah Gelb-Rot
Foto: MARTIN DIVISEK / EPA
Einzelne Gruppen buhten Kamara während des Spielverlaufs bei jeder Ballberührung aus und jubelten, als der 25-Jährige in der 74. Minute nach seiner zweiten Gelben Karte vom Platz flog.
Während des Europa-League-Achtelfinalspiels zwischen den Rangers und Slavia Prag im vergangenen März war Kamara von Slavia-Verteidiger Ondrej Kudela rassistisch beleidigt worden. Kudela wurde in der Folge für zehn Spiele gesperrt und verpasste die EM. Auch Kamara, dem Kudela vorwarf, ihn geschlagen zu haben, musste damals drei Spiele pausieren.
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