(Motorsport-Total.com) - Gerüchte, wonach Pierre Gasly Ende 2023 zu Mercedes wechseln und dort Lewis Hamiltons Platz übernehmen könnte, entbehren Stand heute jeder Grundlage. Eine britische Boulevardzeitschrift hatte die Spekulation ins Rollen gebracht, und auch hierzulande sprangen einige Plattformen auf den Zug auf. Doch konkrete Hinweise auf Gespräche zwischen Gasly und Mercedes gibt es nicht.
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Zumal Hamilton als gesetzt gilt, wenn er seine Karriere fortsetzen möchte, und laut Teamchef Toto Wolff stehe es gar nicht zur Diskussion, "ob er aufhört. Wir sind mit beiden Fahrern voll im Saft. Ich glaube, wenn wir eine Stärke haben, dann sind es die beiden Jungs."
So entgegnet der Österreicher der Frage von 'Motorsport-Total.com', ob er neben Mick Schumacher auch noch andere Fahrer wie Pierre Gasly, Sebastian Vettel oder Daniel Ricciardo genau beobachte, die in den nächsten Jahren frei verfügbar sein könnten - im Hinblick auf eine mögliche Verpflichtung, sollte Hamilton nach 2023 keinen neuen Vertrag mehr unterzeichnen.
Wolff: Fahrermarkt ist für mich aktuell kein Thema
Ein Thema, mit dem sich Wolff gar nicht auseinandersetzt: "Wenn ich auf den Fahrermarkt schauen würde, was dort passiert, dann würde es mich ablenken. Ich sehe, wie Vettel in Baku performt hat. Ich sehe, was Ricciardo gegen Norris macht. Und Gasly ist natürlich auch eine richtige Ansage. Aber bei uns ist keine Tür offen", winkt er ab.
Eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Hamilton sei aber kein Thema: "Reden wir jetzt ernsthaft schon im Juni 2022 über 2024er-Verträge?", wundert sich Wolff. "Wir sind zufrieden mit Lewis, aber es ist viel zu früh, um jetzt schon über 2024 zu reden. Gleichzeitig möchte ich betonen: Ich könnte mir gar keine bessere Fahrerpaarung wünschen."
Damit gehen Gasly die Möglichkeiten bei den Teams, die in der Konstrukteurs-WM vor AlphaTauri klassiert sind, aus. Bei Red Bull sind Verstappen/Perez bis 2024 gesetzt. Bei Ferrari ist ebenfalls bis 2024 alles zu. Mercedes: siehe oben. Bei McLaren könnte Ende 2023 eine Tür aufgehen, falls Ricciardo weiterhin nicht auf die Beine kommt.
Passt Gasly zu Alpine?
Am logischsten wäre so gesehen noch Alpine. Als schneller Franzose passt Gasly perfekt zur Marke. Aber: Esteban Ocon erfüllt die Aufgabe des "Quotenfranzosen" im Team. Dessen Vertrag läuft bis Ende 2024. Fernando Alonso ist 40 Jahre alt. Aber selbst wenn er aufhören oder weggehen sollte, würde wohl eher Testfahrer Oscar Piastri befördert werden.
"Es gibt für ihn, glaube ich, derzeit keine Alternative, die deutlich besser wäre als AlphaTauri", hat Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko kürzlich in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de gesagt und Gaslys Lage so treffend zusammengefasst.
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Zumal Red Bull gern an Gasly festhalten würde - als Nummer 1 im B-Team AlphaTauri und nicht als Nummer 2 im A-Team Red Bull. "Es gibt keinen Grund, irgendwas zu ändern oder zu wechseln", bestätigt Marko gegenüber 'ServusTV'. Und Franz Tost erklärt im Interview mit 'Sky', dass Gasly "nächstes Jahr bei uns fahren wird". Das sei sicher, bejaht er auf Nachfrage.
Red Bull: Fünf Junioren in der Formel 2
Denn Red Bull hat zwar mit Jehan Daruvala (3.), Dennis Hauger (5.), Jüri Vips (7.), Liam Lawson (10.) und Ayumu Iwasa (14.) gleich fünf Junioren in der Formel 2. Die sind "alle schnell", sagt Marko, "aber es fehlt ihnen etwas an Konstanz. Und Jüri Vips, der Schnellste, macht leider zu viele Fehler." Daher sei keiner der Junioren im Hinblick auf 2023 ein Thema für die Formel 1.
Kein Wunder also, dass sich Marko in Baku mit Gasly zum Frühstück getroffen hat. Nach Red Bull soll demnächst auch die Fahrerpaarung 2023 bei AlphaTauri hochoffiziell bestätigt werden: "Nachdem bei Red Bull Racing die Fahrer feststehen, wollen wir so schnell wie möglich auch bei AlphaTauri die Fronten klären. Wir sind auf einem guten Weg", verrät Marko.
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Gasly sei, räumt Tost ein, "enttäuscht" gewesen, als er davon erfahren habe, dass Red Bull bis Ende 2024 mit Perez weitermacht und ihm eine interne Aufstiegschance verwehrt bleibt. Aber: "Es ergeben sich immer wieder Möglichkeiten. Ich denke, dass sich für Pierre schon eine goldene Zukunft in der Formel 1 ergeben kann."
Und: "Es liegt jetzt auch an uns: Wenn wir ihm ein richtig gutes Auto zur Verfügung stellen, dass er da vorn mitfahren kann, dann hat er gar keinen Grund, irgendwo anders hinzuwechseln", so Tost im 'Sky'-Interview. Das Interesse von anderen Teams sei zwar da, aber der AlphaTauri-Chef ist guter Dinge, Gasly halten zu können. "Auf alle Fälle in der nahen Zukunft."
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