Gütersloh (gl) - Chancengerechtigkeit durch die Zusammenarbeit eines Industrieunternehmens mit einer Grundschule fördern und praxisorientiert für Technik begeistern: Dass dies möglich ist, zeigt das gemeinsame Mint-Projekt „Mensch und Maschine in der Landwirtschaft“ der Grundschule Overberg in Kooperation mit dem Landmaschinenhersteller Claas aus Harsewinkel.
„Mädchen und Jungen müssen früh den Zugang zu Technik erhalten, damit sie sich dafür begeistern und ausprobieren können“, sagt Viktor Esau, technischer Ausbildungsleiter bei Claas. Konzipiert wurde das Praxisprojekt in Zusammenarbeit mit Patricia Heitmar, Personalentwicklerin und Initiatorin der Initiative „#mehrpraxisinschule“, sowie mit Christiane Piepenbrock, pensionierte Leiterin der Geschwister-Scholl-Realschule, einer zertifizierten Mint-Schule (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Sie erarbeiteten in enger Abstimmung mit Claas Lerninhalte, entwickelten Lernziele und übertrugen sie in praktische Aufgabenstellungen.
Zusammenhänge selbst erkennen
„Je eher Schülerinnen und Schüler einen eigenen Zugang zu technischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen Prozessen finden, indem sie Abläufe erforschen und Zusammenhänge selbst erkennen, desto größer ist die Chance, dass sie ein dauerhaftes Interesse entwickeln“, heißt es in einem Bericht über das Projekt.
Durchgeführt und angeleitet wurden die Projekttage von technischen Auszubildenden der Firma Claas in den Räumen der Grundschule. Sie erklärten den Schülern der vierten Jahrgangsstufe an sieben Technik-Stationen, welche Abläufe bei der Getreideernte erfolgen, welche Aufgaben Maschinen erfüllen und wie sie effizient eingesetzt werden können. „Durch die methodische Ausgestaltung des Projekts konnten unsere Schüler forschend, entdeckend und handlungsorientiert lernen“, freut sich Schulleiterin Marita Weber.
„Spaß gemacht, mit den motivierten Kindern zusammenzuarbeiten“
Cobot: Der Cobot ermöglichte spannende Experimente rund um das Thema Robotik.Besonders gut gefiel Kindern und Lehrkräften die Rolle der Auszubildenden als Fachexperten. „Es hat wirklich Spaß gemacht, mit den motivierten Kindern zusammenzuarbeiten und ihre Begeisterung zu sehen“, sagt Moritz Wilhelm, der im dritten Lehrjahr der Ausbildung zum Mechatroniker ist. „Mir hat sehr gut gefallen, dass wir Azubis das Projekt selbst leiten durften. Am zweiten Projekttag war ich schon viel sicherer im Leiten meiner Station und Präsentieren vor der Klasse“, berichtet die angehende Mechatronikerin Maike Buchmann.
„Claas als Unternehmen setzt sich für Vielfalt und Chancengerechtigkeit ein. Durch Praxisprojekte mit Grundschulen versuchen wir, Mädchen und Jungen gleichermaßen einen spielerischen Zugang zu Technik zu bieten, um Geschlechterstereotypen bei der späteren Berufswahl vorzubeugen“, hebt Anja Claas, verantwortlich für das Ausbildungsmarketing, die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Grundschulkindern hervor.
Berührungsängste sollen abgebaut werden
Wichtig ist, dass Schüler und Schülerinnen Naturwissenschaften und Technik als spannende Beschäftigungsfelder entdecken, Interesse geweckt wird und Berührungsängste abgebaut werden, so Anja Claas.
„Wesentlicher Erfolgsfaktor für zukunftsorientierte Schulkooperationsprojekte ist außer einer strategischen Planung und Koordination die Erfüllung des Qualitätsanspruchs von Unternehmen, Schulen und Lehrkräften“, fasst Patricia Heitmar zusammen. Sie zeigt sich überzeugt, dass eine feste Verankerung von solchen Projekten im Lehrplan der Schulen und im Ausbildungsrahmenlehrplan der Ausbildungsbetriebe vor allem in einer wirtschaftsstarken Region wie OWL großes Potenzial und Mehrwerte für alle Akteure bietet.
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