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1Komma5: Energie-Start-up gewinnt Google-Managerin als neue Technik-Chefin - Handelsblatt

Barbara Wittenberg

Die Google-Managerin wird neue Technikchefin von 1Komma5Grad.

(Foto:&#1601Komma5Grad)

Stuttgart Der Gründer des Hamburger Start-ups 1Komma5 Grad, Philipp Schröder, kann den Stolz über seinen Personal-Coup kaum verbergen: Ihm ist es gelungen, für sein Unternehmen mit klimaneutraler Mission eine hochrangige Managerin aus der Branche zu gewinnen. Neue Technikchefin wird Barbara Wittenberg, die derzeit Leiterin des Bereichs „Digital Natives“ bei Google ist, wie Schröder dem Handelsblatt sagte. Beim Internetgiganten war sie unter anderem für die Kooperation mit Start-ups wie Flink, Zalando oder Hello Fresh zuständig.

Nun soll Wittenberg den smarten Energiemanager „Heartbeat“ so aufsetzen, dass 1Komma5 beim Wachstum nicht so schnell an technische Limits stoßen kann. „Ich weiß aus meinen früheren Tätigkeiten, dass Start-ups hier häufig entscheidende Fehler machen, die sich dann nicht einfach beheben lassen“, sagt Wittenberg dem Handelsblatt. Vor ihrem Start bei Google hatte sie bereits Erfahrungen bei Eon gesammelt – und kennt damit das Geschäft der Energieversorger.

Ziel von 1Komma5 Grad ist es, die klimaneutralen Haushalte der Kunden wie kleine virtuelle Kraftwerke zu managen. Von Eon hatte Schröder zuletzt auch David Sättermann, den Chef der Solar-Tochter, abgeworben. Er soll das Geschäft des Start-ups in Skandinavien aufbauen.

Bislang übertrifft das Unternehmen seine Wachstumsprognosen für dieses und auch das kommende Jahr deutlich. Für das Jahr 2022 plant Schröder nun mit einem Umsatz von 230 Millionen Euro. „2023 wollen wir mehr als eine Verdopplung auf über 500 Millionen Euro schaffen.“ Zu Jahresbeginn war der CEO noch von 100 Millionen Euro Umsatz in seinem ersten vollen Geschäftsjahr ausgegangen.

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Zuletzt war das Start-up auch nach Finnland und Dänemark expandiert. Weitere Länder sollen rasch folgen. „Wir planen den Markteintritt in Spanien, Österreich, Schweiz, Benelux und Polen in 2023“, betont Schröder. Damit wächst sein Unternehmen schneller als Konkurrenten wie Enpal, das schon länger als fünf Jahre am Markt ist und als erstes grünes Start-up Deutschlands von Investoren mit mehr einer Milliarde Dollar bewertet wurde.

1Komma5 Grad bietet Photovoltaikanlagen, Stromspeicher, Ladeinfrastruktur für Elektroautos und auch Wärmepumpen vom Produkt über die Installation bis hin zum grünen Stromvertrag aus einer Hand an, samt intelligentem Vernetzungsmodul aus eigener Hard- und Software.

Gewinn kurz nach der Gründung

Zahlreiche Investoren – darunter Porsche – glauben an Schröders Geschäft und haben 200 Millionen Euro für den Wachstumskurs in das Unternehmen gesteckt. Schon ein Jahr nach der Gründung will das Start-up ein positives Vorsteuerergebnis von 20 Millionen Euro erreichen. Bislang hat das Unternehmen knapp 40.000 CO2-neutrale Energiesysteme verkauft und installiert.

Schröder gilt als Vermarktungstalent. Vor der Gründung des Start-ups leitete er das Deutschlandgeschäft von Tesla und war Geschäftsführer des Solar-Batterieherstellers Sonnen.

Sein smartes Energiemanagementsystem „Heartbeat“ soll Kunden durch die direkte Vernetzung mit dem Strommarkt bis zu 700 Euro pro Jahr sparen. „Wir garantieren das bis zu fünf Jahre“, betont der Unternehmer. Gelingen soll diese Einsparung, indem Grünstrom dann gekauft wird, wenn er am billigsten ist, und der selbst erzeugte Strom dank eines Pufferspeichers dann eingespeist wird, wenn die Preise hoch sind. Durch das System amortisiere sich ein energieeffizientes Haus deutlich schneller, ist Schröder überzeugt.

>> Lesen Sie außerdem: Ampeers Energy will Immobilienbesitzer zu Energieversorgern ihrer Mieter machen

Unterdessen geht der Wachstumskurs unvermindert weiter, auch durch Übernahmen. Um Beratung und Service aufzubauen, kauft sich 1Komma5 Grad mehrheitlich bei größeren Handwerksunternehmen ein. Diese opfern zwar ihre Eigenständigkeit, bekommen dafür aber stimmrechtlose Anteile an dem Start-up und einen Teil der Serviceeinnahmen sowie Zugang zu Vernetzung sowie Soft- und Hardware. Bis 2030 will er 80 Handwerksbetriebe übernommen haben und in Europa 1,5 Millionen Gebäude durch die Plattform mit CO2-neutraler Technologie für Strom, Wärme und Mobilität versorgt und vernetzt haben.

Mittlerweile kommt das Start-up auf 23 Standorte und 800 Mitarbeitende, bis Jahresende sollen es 1000 Mitarbeitende an 30 Standorten sein. Nach dem Vorbild von Apple hat 1Komma5 Grad eigene Geschäfte für Heartbeat in Hamburg, Lingen und Münster aufgebaut. Malmö, Stockholm, München, Potsdam und Düsseldorf seien im Bau. Ziel des Unternehmens sei es, klimaneutrales Leben als cool darzustellen, erklärt Schröder.

Für die Komplettlösung müssen die Kunden allerdings auch zwischen 30.000 und 60.000 Euro investieren. Die Inflation trifft allerdings auch 1Komma5 Grad: Die Beschaffung sei teurer geworden, erklärt Unternehmenschef Schröder. „Wir haben zwar noch gute Konditionen bei den Stromverträgen, aber tendenziell werden hier die Kosten steigen“, räumt er ein.

Allerdings rechnen sich bei steigenden Energiepreisen die Anlagen mit eigener Energieerzeugung auch für die Kunden schneller. Die Finanzierungskosten seien jedenfalls geringer als die derzeitigen Kosten für Strom und Gas, betont der Unternehmensgründer.

Mehr: Diese Start-ups versprechen höhere Energieeffizienz für Hauseigentümer.

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