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Szafnauer nach Technik-Misere: Haben Zuverlässigkeit gerne geopfert - Motorsport-Total.com

(Motorsport-Total.com) - Der Teamchef des Alpine-Formel-1-Teams, Otmar Szafnauer, ist zuversichtlich, dass Renault die richtige Entscheidung getroffen hat, die Leistung der Power-Unit für 2022 zu steigern, auch wenn dies zu Lasten der Zuverlässigkeit ging.

Fernando Alonso

Fernando Alonsos Motorschaden in Mexiko Zoom

Das Team hatte mehr Zuverlässigkeitsprobleme als die meisten Konkurrenten, was im Kampf mit McLaren um den vierten Platz in der Weltmeisterschaft wertvolle Punkte gekostet hat. Alpine liegt derzeit mit nur sieben Punkten Vorsprung in Führung, wäre ohne die technischen Probleme wahrscheinlich aber schon auf und davon.

In Mexiko verlor Fernando in den letzten Runden den siebten Platz, nachdem ein Zylinderproblem ihn zum Anhalten gezwungen hatte. Szafnauer betont jedoch, dass die Probleme größtenteils auf eine allgemeine Leistungssteigerung der Antriebseinheit zurückzuführen sind und dass sie über den Winter behoben werden können.

Szafnauer: Zuverlässigkeit kann behoben werden, Leistung nicht

"Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns zu Beginn des Jahres vorgenommen haben - und das war, bevor ich hier war, aber ich denke, es war die richtige Entscheidung, was den Antriebsstrang angeht - sich auf die Seite der Leistung zu fokussieren", sagt er. "Denn die Weiterentwicklung des Antriebsstrangs würde eingefroren werden."

"Wir haben uns also bewusst dafür entschieden, die Leistung zu steigern und Zuverlässigkeitsprobleme zu beheben, wenn sie auftauchen, weil die FIA das erlaubt. Das war also eine bewusste und strategische Entscheidung."

"Und jetzt können wir sie beheben, wenn sie auftreten. Wir haben das nicht absichtlich gemacht, um nicht zuverlässig zu sein. Aber wenn man sich auf eine Seite schlagen muss, muss man die Leistungsgrenze verschieben, denn man kann die Leistung bis 2026 nicht erhöhen, aber man kann Zuverlässigkeitsprobleme beheben", erklärt Szafnauer.

"Und das können wir über den Winter tun. Ich denke also, dass es strategisch gesehen das Richtige war. Und wir haben noch zwei Rennen vor uns, um den vierten Platz zu erreichen. Ich denke, wir können das schaffen."

Szafnauer über Zukunft: "Befinden uns auf einem guten Weg"

Auf die Frage, ob es frustrierend gewesen sei, in Mexiko wertvolle Punkte zu verlieren, sagt er: "Ich werde Ihnen meine Frustration nach Abu Dhabi mitteilen! Sicherlich möchte man mehr Punkte holen."

Szafnauer räumt zudem ein, dass es keine Rolle spielt, wie groß der Vorsprung von Alpine auf McLaren ist, solange das Team vorne bleiben kann: "Nein, zu diesem Zeitpunkt nicht. Und dann werden wir über den Winter die Zuverlässigkeit weiter verbessern. Man kann die Leistung nicht verbessern, sie ist, wie sie ist. Und wir werden besser dastehen."


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"Aber wir müssen bedenken, dass dieser Antriebsstrang bis 2026 halten muss. Es war also mit Sicherheit die richtige Strategie. Ich denke, wir befinden uns auf einem guten Weg. Und wir werden sehen, was das nächste Jahr bringt. Kurzfristig heißt es aber, in den nächsten Rennen zuverlässig zu sein, stark abzuschneiden, und ich denke, unsere Leistung wird da sein."

Szafnauer: Technikprobleme 2022 waren alle anders

Szafnauer sagt, dass die Motorenabteilung von Renault in Viry-Chatillon weiß, was sie zu tun hat, weil man bereits andere Probleme in dieser Saison behoben hat. "Ja, mehr als ich, zum Beispiel", sagt er. "Ich habe sie also nach dem Zylinderschaden [in Mexiko] gefragt. Und obwohl ich siebeneinhalb Jahre bei Honda Powertrains verbracht habe, haben sie ein viel tieferes Verständnis und werden es herausfinden."

"Aber wie ich schon sagte, strategisch gesehen ist es das, was wir uns vorgenommen haben. Jedes Mal, wenn wir ein Problem haben, beheben wir es. Es kehrt nicht zurück. Das war also ein bisschen anders als in Singapur".

In der Saison 2022 hat Alpine durch die Zuverlässigkeitsprobleme jedoch reihenweise Punkte liegen lassen und möglicherweise sogar ein Podium zu Beginn der Saison in Melbourne, zumindest, wenn man den Aussagen von Fernando Alonso glauben darf.

Die nicht enden-wollenden Technikprobleme bei Alonso

Im Qualifying zum Großen Preis von Australien ereilte dem Spanier auf seiner schnellen Runde, die seiner Meinung nach für die Poleposition hätte reichen können, ein Hydraulikproblem, durch welches er unter anderem die Servolenkung verlor und damit in der elften Kurve crashte.

In der Folge musste der Spanier vom zehnten Startplatz ins Rennen gehen, wovon er jedoch keine Punkte holte. Nach dem Rennen trauerte er einem verpassten Podium hinterher, was mit einem guten Qualifying auch nicht unmöglich gewesen wäre. Mit seiner Q3-Zeit hätte er zumindest die Mercedes-Piloten schlagen können, wobei George Russell einen Tag später den dritten Platz im Rennen holte.

Fernando Alonso

Der Crash von Fernando Alonso im Qualifying von Australien Zoom

Zuvor schied Alonso bereits in Saudi-Arabien vorzeitig aus, als er vor seinem Teamkollegen Esteban Ocon lag, der am Ende den sechsten Platz holte. Auch beim Saisonauftakt in Bahrain hatte er technische Probleme, sodass er bereits beim sechsten Saisonrennen in Spanien eine Gridstrafe kassierte, es aber trotzdem vom letzten auf den neunten Platz im Rennen schaffte.

Beim Sprintrennen von Österreich konnte er sogar gar nicht an den Start gehen und musste vor dem Start in die Box geschoben werden, was sich auch negativ auf seine Chancen im Hauptrennen am Sonntag auswirkte. Ocon konnte in Spielberg inklusive Sprint ganze 13 Punkte holen, Alonso nur einen.

Beim Rennen in Monza folgte der nächste Ausfall, während Alonso in den Punkten lag, gefolgt vom Alpine-Doppelausfall in Singapur - ebenfalls in aussichtsreicher Position. Das nächste technisch bedingte Ausscheiden in Mexiko, wo er auf Kurs für P7 lag, brachte das Fass von Alonso zum Überlaufen.

Alonso: Immer fällt nur das Auto mit der Nummer 14 aus

Nach dem Rennen kritisierte er sein Alpine-Team scharf: "Es ist erstaunlich, dass in jedem Rennen nur ein oder zwei Autos ausfallen - und immer ist es Auto 14", kritisiert er. "Ich habe 60 Punkte in diesem Jahr verloren, denke ich. Wenn wir jetzt noch sechs addieren, dann sind wir bei 66. Und die anderen profitieren natürlich noch und holen mehr Punkte als sie holen sollten."

Alonso hat daher auch keine Lust mehr darauf, die Schwierigkeiten seines Teams auszubaden und möchte sich auch gar nicht mehr mit dem Thema befassen: "Das ist mir egal", winkt er ab. "Ich werde einfach zum letzten Rennen nach Abu Dhabi kommen, mit dem Team feiern und dann nach Hause fliegen." Zählt er schon die Tage bis zu seinem Abschied? "Ja, zu 100 Prozent!"

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