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„Brutale Enttäuschung“: Hertha trennt sich von Trainer Labbadia und Manager Preetz - WELT

Hertha BSC trennt sich von Trainer Bruno Labbadia und Manager Michael Preetz. Nach dpa-Informationen soll die Entscheidung noch am Sonntag vom Berliner Fußball-Bundesligisten verkündet werden. Zuvor hatten mehrere Berliner Medien über das Aus des Duos berichtet.

Labbadia hatte nach seiner erfolgreichen Rettungsmission in der Vorsaison die hohen Erwartungen bei Hertha in dieser Spielzeit nicht erfüllen können. Nach nur gut neun Monaten ist Schluss für ihn. Preetz muss nach 25 Jahren im Verein und fast elf Jahren als Manager die Verantwortung für die andauernde sportliche Misere übernehmen. Als Favorit für die vorläufige Labbadia-Nachfolge gilt Pal Dardai, der die Hertha bereits von 2015 bis 2019 trainierte und zuletzt als Jugendcoach beschäftigt war.

Am Samstagabend genügten 20 Minuten, da war den Berlinern das ganze Dilemma dieser Saison einmal mehr vor Augen geführt worden. Übermotiviert war Maximilian Mittelstädt im Strafraum gegen Bremens Romano Schmid eingestiegen. Davie Selke hatte den Elfmeter zum 1:0 für Werder genutzt (10.). Auf der Gegenseite vergab Matheus Cunha seine Chance vom Punkt kläglich (21.).

Wie schon beim 0:3 gegen Hoffenheim ließ die Hertha einen Elfmeter aus. Wie am Dienstag stand am Ende eine Niederlage: 1:4 (1:2). Werder zog die Berliner tiefer in die Krise. Schon vor dem Anpfiff hatten rund 250 Fans bei einer Demonstration vor dem Olympiastadion den Rücktritt von Michael Preetz gefordert.

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Streichung von Lukebakio als letzte Handlung

0:1 in Bielefeld, 0:0 in Köln, 0:3 gegen Hoffenheim, nun 1:4 – selbst gegen Konkurrenten aus dem unteren Tabellendrittel reicht es nicht mehr für die auf Tabellenplatz 14 abgestürzte Elf des erfahrenen Trainers. Mit der Streichung von Dodi Lukebakio aus dem Kader hatte Labbadia dokumentiert, dass es auch an Grundsätzlichem fehlt: „Stehen bleiben, nicht bereit sein, den Weg zu machen – das können wir uns in der Situation nicht leisten.“

Abschied nach neun Monaten: Bruno Labbadia folgte bei der Hertha im April 2020 auf Alexander Nouri
Abschied nach neun Monaten: Bruno Labbadia folgte bei der Hertha im April 2020 auf Alexander Nouri
Quelle: AFP/ANNEGRET HILSE

In der 29. Minute war niemand Ömer Toprak gefolgt. Der Bremer köpfte zum 2:0 ein. Dass Jhon Cordoba mit dem 1:2 das Zeichen zur Aufholjagd setzte (45.+2), war unerheblich. Sie wurde früh wieder abgeblasen: Leonardo Bittencourt erhöhte auf 3:1 (57.) und hielt damit die maximale Effizienzquote der Bremer: drei Schüsse auf das Tor, drei Treffer. Josh Sargent besorgte mit dem 4:1 die endgültige Entscheidung (77.).

„Wir haben uns mehr Chancen gegen Werder Bremen herausgespielt als Leverkusen oder Gladbach. Wenn man es zusammengefasst, kassieren wir zu einfache Tore und vergeben zu viele Chancen. Es ist eine riesige Enttäuschung“, sagte Labbadia direkt nach dem Spiel.

„Uns fehlen die Argumente. Wir sind die Letzten, die irgendwas schönreden“, sagte der Trainer, der das Bremen-Spiel als „brutale Enttäuschung“ bezeichnete. „Das ist ein Scheißgefühl, alles andere werden wir sehen. Hier geht es darum, dass der Verein Erfolg hat und wir in die Spur kommen. Das ist das Entscheidende, dann werden wir sehen, wie die kommenden Tage sind.“

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Mit 17 Punkten rangiert der von Investor Lars Windhorst zum „Big City Club“ ernannte Traditionsverein auch nach dem Auftakt der Rückrunde nur ganz knapp vor dem Relegationsrang. Die Hertha will nun mit neuen Kräften auf der sportlichen Führungsebene den Abstiegskampf meistern. Den könnten die Bremer nun bei ihren kommenden Spielen gegen Schalke und Bielefeld verlassen.

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