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BVB: Was eine Saison ohne Champions League bedeuten würde - SPORT1

Neun Mal spielte der BVB in den letzten zehn Jahren in der Champions League, nur ein Mal – in der Saison 2015/2016 – musste der Pott-Klub in der Europa League ran. Dieses Horror-Szenario könnte für die Dortmunder erstmals wieder eintreten. (Die Tabelle der Bundesliga)

Mittelfeld-Star Julian Brandt mahnte nach der 2:4-Klatsche in Gladbach: "Wir müssen gehörig aufpassen. Die Spiele werden immer weniger, wir müssen punkten."

Beim BVB herrscht nach der Gladbach-Pleite – im Übrigen schon die siebte (!) in dieser Bundesliga-Saison – Alarm-Stimmung! (Die Stimmen zum Spiel)

Der Monat Januar, der vereinsintern als "richtungsweisend" ausgegeben wurde, wird immer mehr zu einem Fiasko. Nach diesem Spieltag sind die Dortmunder vorerst auf Platz 7 abgerutscht. Die Meisterschaft kann sich der Pott-Klub längst abschminken, es geht jetzt nur noch darum, sich mit aller Kraft in die Top-4 zu retten.

Watzke: CL-Teilnahme "nicht gottgegeben"

Ein Nicht-Erreichen der lukrativen Königsklasse würde den Vize-Meister in seiner Entwicklung nämlich dramatisch zurückwerfen. "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir – mit Ausnahme von zuletzt 2015 – immer in der Champions League landen", sagte Klub-Boss Hans-Joachim Watzke kürzlich im Kicker. "Wir dürfen nicht denken, dass das gottgegeben ist."

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Klar ist: Der Borussia würden ohne die Champions League TV- und Sponsoreneinnahmen in Höhe von 40 Millionen Euro fehlen. Gibt es allein schon für die reine Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase 15,25 Millionen, sind es in der Europa League nur 2,92. Ein Sieg in der Champions League bringt 2,7 Millionen, ein Dreier in der Euro League fast fünf Mal so wenig (570.000). Die Unterschiede sind gewaltig.

Ein Euro-League-Jahr würde dem BVB gerade in Corona-Zeit richtig wehtun. Nach SPORT1-Informationen rechnet der Pott-Klub mit einem Minus von mehr als 100 Millionen Euro. Zur Erinnerung: Bei jedem Heimspiel ohne Fans entgehen der Borussia satte 4 Millionen Euro.

Ein Verpassen der Königsklasse wäre zwar "nicht existenzgefährdend", wie Watzke sagt, "aber es zwingt dich dazu, einen Schritt zurück zu machen, vielleicht auch mal zwei." (Service: Ergebnisse und Spielplan)

Was wird aus Sancho und Haaland?

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Zwei Schritte zurück heißt: Der BVB müsste im Sommer mindestens einen Top-Spieler abgeben. Die Bosse rechnen ohnehin mit dem Abgang von Flügelflitzer Jadon Sancho. So gut wie ausgeschlossen allerdings, dass man die noch im Sommer geforderten 120 Millionen Euro bekommt. Neben Sancho müsste man zudem mit einem weiteren Star Kasse machen. Einen Markt gäbe es für Raphael Guerreiro, Julian Brandt oder Dan-Axel Zagadou. Außerdem wäre man fast schon dazu gezwungen, teure Bank-Drücker wie Nico Schulz oder Mahmoud Dahoud abzugeben und durch neue Spieler zu ersetzen.

Im Sommer braucht der BVB einen Umbruch!

Die große Frage, die sich beim Verpassen der Champions League sicher auch stellen wird: Hat Superstar Erling Haaland überhaupt Lust auf die qualitativ schwächere Europa League? Die Ausstiegsklausel des 20-jährigen Norwegers, die bei mehr als 75 Millionen Euro liegen soll, greift nach SPORT1-Informationen erst im Jahr 2022. Die Wechsel-Freigabe würde ihm der BVB in diesem Sommer wohl kaum erteilen.

Ein Verpassen der Champions League hätte für den BVB weitreichende Folgen. "Wenn die Einnahmen aus der Champions League nicht mehr da sind, kannst du dir einen Kader in der Größenordnung nicht mehr leisten", sagt Watzke. "Dann musst du den Rotstift ansetzen."

Jährlich geben die Dortmunder für ihre 850 Mitarbeiter Personalkosten in Höhe von 205,1 Millionen Euro aus. Mehr als 150 Millionen davon fließen allein in den Profi-Kader.

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Ein weiterer Gehaltsverzicht der Lizenzspieler wäre – bei weiterem Ausbleiben der Zuschauer – elementar wichtig. Nach SPORT1-Informationen verzichten die Profis mindestens noch bis März auf 10 Prozent ihres Gehalts. Dadurch spart der Klub monatlich 1,25 Millionen Euro. Zurzeit befinden sich die Bosse mit dem Mannschaftsrat in guten Gesprächen, dass dieser bis 30. Juni verlängert wird.

Rose bleibt die Trainer-Wunschlösung

Ein Jahr ohne Königsklasse würde den BVB zwangsläufig verändern. Im Sommer wird ein neuer Trainer kommen. Marco Rose bleibt die Wunschlösung. Das Interesse wurde in Gladbach und bei Rose bereits hinterlegt, der 44-Jährige hat sich aber noch nicht entschieden. Die Ausstiegsklausel in Höhe von rund 5 Mio. Euro würde der BVB bedienen.

In Dortmund geht die Europa-Angst um! Verhindern kann ein Horror-Szenario am Ende nur die Mannschaft. Sie steht in der Pflicht. Interimscoach Edin Terzic, der weiterhin die Rückendeckung der Vereinsoberen hat, fordert: "Das ist zu wenig bei den Ansprüchen, die wir haben. Es gilt jetzt, die Ärmel hochzukrempeln und wieder zu punkten."

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