
Dortmunds Spieler lamentieren nach dem Tor von Nico Elvedi, verteidigen wäre besser gewesen
Foto:Martin Meissner / AP
Freistoß, Tor; Freistoß, Tor; Ecke, Tor: Borussia Dortmund hat die englische Woche in der Bundesliga mit einem gewonnenen Punkt abgeschlossen. In Mönchengladbach verlor der BVB das zweite Spitzenspiel in Folge – zum wiederholten Mal lag es an der schlechten Verteidigung von gegnerischen Standardsituationen. Die Gladbacher ziehen damit in der Tabelle an den Dortmundern vorbei und stehen nun auf einem Champions-League-Platz. Dem BVB droht im Laufe des 18. Spieltags der Sturz auf den achten Platz.
Das Ergebnis: Mönchengladbach gewann das Heimspiel 4:2 (2:2) und bleibt im Jahr 2021 ungeschlagen.
Erste Hälfte: Vier Tore, zwei VAR-Entscheidungen, neun Schüsse auf die Tore – es war ein unterhaltsamer Auftakt in die Bundesliga-Rückrunde. Begünstigt wurde das Hin und Her aber auch durch zwei Abwehrreihen, die ihren Hauptaufgaben lasch nachgingen. Für Mönchengladbach traf Innenverteidiger Nico Elvedi doppelt, nach der 1:0-Führung (11. Minute) musste er drei Minuten warten, ehe Schiedsrichter Manuel Gräfe eine vermeintliche Abseitsstellung des Schweizers ausschließen konnte. Der BVB führte zwischenzeitlich auch mal – durch zwei sehenswert herausgespielte Tore von Erling Haaland (22./28.).
Dortmunds Reaktion: Die Auswärts-Borussia hatten eine komplizierte Woche hinter sich. Nach dem 1:1 gegen Mainz hatte der BVB in Leverkusen verloren und wurde von Trainer Edin Terzic für die Körpersprache kritisiert. Terzic forderte eine Reaktion – und bekam sie, wenn auch erst nach einer Viertelstunde. Dortmund gewann nach konfusem Start – Gladbachs Trainer Marco Rose hatte die Gäste mit einer Abwehrdreierkette überrascht – die Mehrzahl an Zweikämpfen, kombinierte sehenswert und hätte höher führen können.
Die Sache mit den klaren Fehlentscheidungen: Nicht nur beim ersten Tor von Elvedi standen Schiedsrichter Gräfe und Video-Assistent Tobias Welz im Mittelpunkt. Nach 43 Sekunden hatte der Ball schon einmal im Dortmunder Tor gelegen. Gräfe entschied zunächst, eine Balleroberung von Jonas Hofmann sei ohne Foul abgelaufen. Dies nahm der Schiedsrichter nach einem Gang in die Review-Area zurück – und wurde von Rose lautstark kritisiert. Gräfe ging daraufhin in seiner gewohnten Ruhe zur Seitenlinie und erklärte Rose sein Umdenken. Er habe das Stoßen von Hofmann gegen Jude Bellingham nicht wahrgenommen und deshalb sei es eine Fehlentscheidung gewesen. Gräfe wird nach dieser Saison aus Altersgründen aufhören, er wird der Bundesliga fehlen.
Dortmunds Torwartproblem: Der BVB ist keine Titelmannschaft, das hatte der SPIEGEL nach der Niederlage in Leverkusen geschrieben. Das Team ist außerordentlich talentiert, allerdings leisten sich die vermeintlichen Führungsspieler wie Marco Reus, Emre Can oder Axel Witsel zu viele schlechte Spiele. Torhüter Roman Bürki gehört in diese Reihe. Der Schweizer gewinnt nur selten Spiele für seine Mannschaft. Er sah schon bei den Gegentoren in Leverkusen unglücklich aus, das 2:2 von Elvedi fiel dagegen klar in Bürkis Zuständigkeit. Er ließ einen Freistoß von Lars Stindl – den er spät sah – nach vorne abprallen, Elvedi staubte ungestört ab.
Zweite Hälfte: Gladbach legte erneut einen fulminanten Start hin. Ramy Bensebaini versetzte den verhalten verteidigenden Julian Brandt im Strafraum und schlenzte den Ball zur erneuten Führung ins lange Eck (50. Minute). Wieder lief der BVB einem Rückstand hinterher, wieder sah es in der Folge spielerisch gut aus. Diesmal kamen die Gäste aber nicht zurück – auch weil der eingewechselte Marcus Thuram zur Entscheidung einköpfte (79.).
Gladbacher Comebacks: Auch die andere Borussia hatte eine ereignisreiche Woche hinter sich. Es gab viele Schlagzeilen zu Breel Embolo, der zugegeben hatte, gegen Corona-Regeln verstoßen zu haben, jedoch nicht an einer Party in Essen teilgenommen haben will. Embolo stand im Kader und wurde eingewechselt, genauso wie Thuram. Der Franzose hatte fünf Bundesliga-Spiele aussetzen müssen, weil er gegen Hoffenheim Gegenspieler Stefan Posch angespuckt hatte. Thuram meldete sich direkt mit einem Tor zurück. Nach einem Eckball, wie sonst?

Marco Rose freut sich mit Ramy Bensebaini über den Sieg
Foto: WOLFGANG RATTAY / AFPEin Sieg gegen den neuen Klub? Zu den vielen Geschichten dieses Spiels gehört ein denkbarer Trainertausch zum Ende der Saison. Terzic hat in Dortmund vorerst einen Vertrag bis Saisonende, Rose soll eine Ausstiegsklausel in seinem stehen haben und laut "Bild"-Zeitung denkt Gladbach über Ajax-Coach Erik ten Hag als möglichen Nachfolger für Rose nach – sollte der tatsächlich zum BVB gehen. Wenig überraschend brachte dieser Abend im Borussia-Park keine Neuigkeiten in dieser Sache. Außer die Erkenntnis, dass Rose ein exzellenter Trainer ist.
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