Jendriks ESC-Schlappe: Nur drei Punkte, aber glücklich - DER SPIEGEL
Mit »I Don't Feel Hate« landete der Hamburger Sänger Jendrik auf dem vorletzten Platz beim Eurovision Song Contest. Jetzt hat er sich zu seinem Abschneiden geäußert.
Immun gegen die Pleite: Jendrik ist trotzdem glücklich
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Dean Mouhtaropoulos / Getty Images
Der Hamburger Sänger Jendrik, 26, galt nie als Favorit im gestern ausgetragenen Eurovision Song Contest. Dass sein Lied »I Don't Feel Hate« auf so wenig Gegenliebe stößt, war dann doch überraschend: Jendrik erreichte nur Rang 25 und damit den vorletzten Platz in Rotterdam. Die Zuschauer in 39 Ländern ließen ihn ganz leer ausgehen, immerhin bekam er noch drei Punkte von den Jurys, nämlich zwei aus Österreich und einen aus Rumänien. Nur Großbritannien schnitt mit einer Doppelnull noch schlechter ab.
Drei von insgesamt 4554 vergebenen Punkten – dieses desaströse Ergebnis trübt die gute Stimmung des ESC-Kandidaten trotzdem nicht: »Ich bin wirklich happy! Das ist voll Scheiße, das jetzt zu sagen, oder? Aber ich bin ehrlich«, sagte Jendrik gegenüber der »Bild«-Zeitung.
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Er habe schon im Vorfeld des Wettbewerbs vermutet, dass er die Erwartungen nicht erfüllen werde. Sein Ziel habe er aber erreicht, indem er die deutschen Jurys von seinem Lied überzeugt habe: »Ich wusste, dass ›I Don't Feel Hate‹ nicht mein bestes Lied ist, ich habe geilere«, so Jendrik, »aber ich wusste auch, dass ich von den deutschen Jurys nur mit diesem Lied für den ESC ausgewählt werde. Bisschen hinterhältig, oder?«
Jendrik: Hauptsache mehr Follower
Wichtiger als ein ESC-Triumph waren Jendrik offenbar seine eigene Karriere und die Social-Media-Präsenz: »Ich habe allein heute 8000 neue Follower auf Instagram bekommen, seit meiner Nominierung waren es 30.000«, sagte der Sänger. »Ich habe jetzt auch ein bisschen Geld angespart, das ich in die Produktion neuer Musik investieren werde. Schon nächste Woche nehme ich neue Songs auf.«
Dass Jendrik eine Schlappe einkalkulierte, scheint auch den verantwortlichen Sender NDR nicht zu stören. Dort nahm man den Misserfolg gelassen auf, es war ja nicht der erste.
Deutschland war bereits vor zwei und vor vier Jahren Vorletzter, vor fünf und sechs Jahren sogar Letzter und hatte 2015 null Punkte erhalten. Die deutsche ESC-Pleiteserie der vergangenen Jahre wurde 2018 nur einmal unterbrochen, als Michael Schulte auf dem vierten Platz landete. Der letzte große Erfolg liegt schon weit zurück und wurzelt in der Stefan-Raab-Ära: 2010 gewann Lena Meyer-Landrut mit »Satellite«.
Sieger in Rotterdam wurde jetzt Italien – nach 1990 und 1964 der dritte Sieg für das Land. Auf Platz zwei und drei kamen französischsprachige Lieder, die Beiträge aus Frankreich und der Schweiz.
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