Gold für Strolz in der Alpinen Kombination: »Ich muss mich zusammenreißen, damit ich nicht losheule« - DER SPIEGEL
Johannes Strolz war vor der laufenden Saison schon aus dem Kader der Österreicher geworfen worden, fuhr ohne Betreuer im Weltcup. Nun hat er völlig überraschend die olympische Kombination gewonnen – wie sein Vater 1988.
Der österreichische Skirennläufer Johannes Strolz hat bei den Olympischen Spielen sensationell die Goldmedaille in der Kombination gewonnen und ist damit in die Fußstapfen seines Vaters Hubert getreten. Der 29-Jährige siegte in Yanqing nach Abfahrt und einem Slalomlauf deutlich vor Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen/+0,59 Sekunden) und James Crawford (Kanada/+0,68).
»Das bedeutet die Welt für mich«, sagte Strolz, »besonders wegen der Geschichte meines Vaters. Ein Traum wird wahr. Wenn ich dran denke, all die Bilder meines Vaters mit der Goldmedaille, ich muss mich zusammenreißen, damit ich nicht losheule.«
Vater Hubert Strolz hatte 1988 in Calgary Gold in der Kombination (damals noch mit zwei Slalom-Läufen) und Silber im Riesenslalom gewonnen.
Simon Jocher, der bei der WM vor einem Jahr einen starken fünften Rang belegt hatte, vergab die Außenseiterchance auf eine Medaille bereits durch eine schwache Leistung in der Abfahrt. Anschließend schied der Deutsche im Slalom aus. Auch Topfavorit Alexis Pinturault (Frankreich) scheiterte in der zweiten Disziplin. Weltmeister Marco Schwarz (Österreich) belegte Rang fünf.
Strolz im Wettbewerb
Foto: Chen Yichen / imago images/Xinhua
Sensationssieger Strolz war vor der laufenden Saison schon aus dem Kader der Österreicher geworfen worden, er finanzierte sein Training selbst und trainierte unter anderen mit den Deutschen, arbeitete als Polizist. Auch seine Ski musste Strolz selbst präparieren.
Im Weltcup durfte er nur weiterfahren, weil sich der WM-Zweite im Slalom, Adrian Pertl, einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Im Januar gewann Strolz, der seine Skier selbst präpariert, dann bereits sensationell mit Startnummer 38 den Slalom in Adelboden.
Kritik an geringer Teilnehmerzahl
Die Kombination ist ein Wettbewerb mit viel Tradition, aber wenig Perspektive. Im Weltcup zählte sie weder in der vergangenen noch in dieser Saison zum Programm. Zum bis dahin letzten Mal wurde sie bei der WM in Cortina d'Ampezzo vor einem Jahr ausgetragen. Das Gros der Athleten hat sich längst entweder auf die Speed- oder eben die Technik-Disziplinen spezialisiert. In China waren in der Kombination deshalb nun gerade mal 27 Fahrer am Start. Bei den Spielen 2018 in Pyeongchang waren es bei den Herren noch 65 Teilnehmer gewesen.
»Das ist natürlich ein Armutszeugnis«, sagte Jocher mit Blick auf das kleine Starterfeld in Yanqing. »Aber man kann den Leuten nicht böse sein. So wie das Format aktuell ist, ist es nicht immer fair und für den Zuschauer nicht wirklich interessant. Deswegen verstehe ich die Entwicklung.« Er sei zwar »schon dafür, die Kombi am Leben zu halten«, so der WM-Fünfte. Man müsse sie dann aber »umgestalten«.
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