Der russische Unternehmer Roman Abramowitsch will den englischen Fußballclub FC Chelsea verkaufen. Die Gewinne der Veräußerung sollen von einer gemeinnützigen Stiftung an alle Opfer des Kriegs in der Ukraine verteilt werden, hieß es in einer Onlinemitteilung des Ölmilliardärs auf der Website des Vereins. "Ich habe meine Entscheidungen immer im besten Interesse des Vereins getroffen", sagte er. Nun sei der Verkauf nach seiner Ansicht im Interesse des Clubs, der Fans, der Mitarbeiter sowie der Sponsoren und Partner. Er werde keine Rückzahlung seiner Darlehen an den Londoner Club verlangen, die sich nach Medienberichten auf insgesamt 1,5 Milliarden Pfund belaufen sollen.

Der derzeitig Tabellendritte der englischen Premier League wird von dem Deutschen Thomas Tuchel trainiert. Auf kurze Sicht werde sich für die Mannschaft hoffentlich nicht viel ändern, sagte Tuchel. "Vielleicht ändert es gar nichts. Wir werden tun, was wir können, um die Nebengeräusche zu unterdrücken und fokussiert zu bleiben, was nicht immer einfach ist." 

Abramowitsch kaufte sich 2003 für 43,5 Millionen Euro in den Londoner Club ein und übernahm auch die Schulden in Höhe von über 100 Millionen Euro. Der Oligarch gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Abgeordnete im englischen Unterhaus forderten zuletzt immer wieder, ihn auf eine Sanktionsliste zu setzen. 

Gleichzeitig ist Abramowitsch eins der bekanntesten Gesichter von Fußballmäzenen, die sich als Hobby oder Investition in den internationalen Spitzenfußball eingekauft haben. Vor knapp 20 Jahren war Abramowitsch mit seinen Millionenspenden für einen Fußballverein zwar nicht allein – aber doch am prominentesten. Inzwischen wurde der Fußball längst entdeckt von vermögenden Investoren oder sogar Staaten. Der englische Meister Manchester City gehört praktisch dem Emirat Abu Dhabi, Rekordchampion Manchester United ist im Besitz der Glazer-Familie aus den USA. Hinter dem FC Liverpool steht die Fenway Sports Group.

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