Golfstar Tiger Woods ist nach einem schweren Unfall in ein Krankenhaus gebracht und dort operiert worden.
Der 45-Jährige war am Dienstagmorgen (Ortszeit) in Los Angeles mit dem Auto von der Straße abgekommen und hatte sich mehrfach überschlagen. Den Behörden zufolge ist Woods schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt. Sein Gesundheitszustand sei stabil.
Woods' Management veröffentlichte eine Stellungnahme zu den Verletzungen. »Offene Trümmerbrüche, die den oberen und unteren Teil des Schien- und Wadenbeins betroffen haben, wurden durch einen Stab im Schienbein stabilisiert«, sagte demnach der Arzt Anish Mahajan. Weitere Knochenverletzungen im Fuß und Knöchel seien mit einer Kombination aus Schrauben und Pins stabilisiert worden. Bei dem langen operativen Eingriff am rechten Bein sei zudem Druck vom Muskel genommen worden. Woods sei wach, ansprechbar und erhole sich auf seinem Zimmer.
Mit offenbar leicht überhöhter Geschwindigkeit unterwegs
Der Sheriff von Los Angeles County, Alex Villanueva, sagte auf einer Pressekonferenz, Woods sei mit »relativ« überhöhter Geschwindigkeit auf steil abfallender Straße unterwegs gewesen. Der Sportler habe angesichts der beträchtlichen Schäden an seinem Fahrzeug großes Glück gehabt. »Vorne und hinten war alles kaputt, aber der Innenraum war weitestgehend unbeschädigt. Das war das Polster, ansonsten wäre es tödlich gewesen«, sagte Villanueva.
Der Polizei zufolge ereignete sich der Unfall um 7.12 Uhr im Südosten von Los Angeles. Am Unfallort erlaubt sind 45 Meilen pro Stunde (etwa 72 km/h). Das Wetter und die Lichtverhältnisse hätten keine Rolle gespielt, es sei bereits hell gewesen. Polizei und Feuerwehr teilten mit, dass es keine Anzeichen für den Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten gegeben habe.
Keine Bremsspuren
Auf TV-Aufnahmen und Fotos war zu sehen, wie das schwere Auto ein gutes Stück von der Straße entfernt auf der Fahrerseite lag. Es habe keine Bremsspuren gegeben, berichtete Villanueva. Woods sei durch die Frontscheibe befreit worden.
Der Geländewagen des Sponsors, bei dessen PGA-Turnier in Los Angeles Woods am Wochenende Gastgeber gewesen war, habe einen etwa 20 Zentimeter dicken Baum durchschlagen und sei über die beiden Gegenfahrbahnen geschleudert. Einen Telefonmast verpasste das Fahrzeug nur knapp.
Als die Polizei Minuten nach dem Notruf eines Anwohners den Unfallort erreichte, war Woods den Angaben zufolge bei Bewusstsein und konnte sprechen. »Es wird Tage oder Wochen dauern, bis alles ermittelt ist«, sagte Sheriff Villanueva.
Unterstützung und Gebete von prominenten Freunden
Dem Internetportal TMZ zufolge soll Woods angeschnallt gewesen sein, was ihm mutmaßlich das Leben gerettet habe. Woods habe vor dem Unfall in einem Hotel Aufnahmen für eine TV-Sendung gemacht. Er habe das Gelände in großer Eile in seinem SUV verlassen und ungehalten reagiert, als er aufgehalten wurde, hieß es unter Berufung auf eine Quelle aus dem Sender. TMZ zufolge hatte der Golfer um 7.30 Uhr Ortszeit einen Termin auf einem Platz, der etwa eine Autostunde entfernt war. Er sei bereits verspätet losgefahren.
In den sozialen Medien äußerten sich zahlreiche prominente zu dem Unfall: »Wenn ich etwas über die Jahre gelernt habe, dann, Tiger Woods niemals abzuschreiben«, twitterte Ex-US-Präsident Barack Obama.
Rekordgolfer Jack Nicklaus zeigte sich besorgt: »Wir wollen ihm von Herzen unsere Unterstützung und Gebete anbieten in dieser schwierigen Zeit«, twitterte der 81-Jährige, der drei Major-Siege mehr auf dem Konto hat als Woods.
»Es tut weh, wenn einer deiner engsten Freunde in einen Unfall verwickelt ist. Ich hoffe einfach, dass es ihm gut geht. Ich mache mir Sorgen um seine Kinder, ich bin mir sicher, dass die sich gerade schwertun«, sagte Justin Thomas, die Nummer drei der Golf-Weltrangliste. Auch Woods Ex-Freundin Lindsey Vonn, Basketballer Steph Curry sowie Ex-Präsident Donald Trump schickten Genesungswünsche.
Woods war am Wochenende Gastgeber eines PGA-Turniers in Los Angeles und überreichte dem Sieger Max Homa am Sonntag den Pokal. Er selbst konnte nach seiner fünften Operation am Rücken im Dezember nicht teilnehmen und wollte beim Masters in Augusta im April wieder spielen. »Gott, ich hoffe es«, hatte er auf eine entsprechende Frage geantwortet. Daraus wird nun sicher nichts. US-Medien spekulieren bereits, ob der Unfall gleichbedeutend mit dem Karriereende ist.
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