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Borussia Mönchengladbach - Max Eberl will als Manager aufhören - RP ONLINE

Nach 13 Jahren als Sportdirektor : Max Eberl will bei Borussia aufhören

Seit 1999 ist Max Eberl im Verein, seit 2008 leitet er als Manager die sportlichen Geschicke bei Borussia Mönchengladbach. In Kürze wird diese Ära nach Informationen unserer Redaktion enden. Es hatte sich zuletzt angebahnt.

Am 19. Oktober 2008 trat Max Eberl seinen Job als Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach an. Noch steht das genaue Enddatum der Ära nicht fest, doch sicher ist, dass sie im 14. Jahr zu Ende gehen wird. Eberl will nach Informationen unserer Redaktion aufhören am Niederrhein, wohin er bereits 1999 als aktiver Fußballprofi wechselte, dort nach dem Karriereende den Nachwuchsbereich leitete und schließlich zum Manager befördert wurde.  

Ein offizielles Statement des Vereins stand am Donnerstagabend noch aus. Am Freitag ist für 14 Uhr eine Pressekonferenz mit Eberl, Präsident Rolf Königs, seinem Stellvertreter Rainer Bonhof sowie Geschäftsführer Stephan Schippers angesetzt. Nach Informationen unserer Redaktion ist es möglich, dass Eberl sofort aufhört. Er soll, so der ursprüngliche Plan, bei einem anderen Klub einsteigen wollen und die Borussia-Bosse bereits vor ein paar Wochen über seinen Entschluss informiert haben. Erst Ende 2020 hatte der 48-Jährige seinen Vertrag bis 2026 verlängert und direkt im Anschluss eine einmonatige Auszeit eingelegt, die er aufgrund des Party-Skandals um Breel Embolo vorzeitig abbrach. Kurz darauf kündigte Trainer Marco Rose seinen Wechsel zu Borussia Dortmund an, Eberl hielt an ihm fest, trotz großer Unruhe rund um den Verein und trotz einer Niederlagenserie, besonders die Fans forderten Roses Freistellung. Unter dem Trainer verpassten die Gladbacher auf Platz acht schließlich den Europapokal.

Auf Rose folgte Frankfurts Trainer Adi Hütter, der 7,5 Millionen Euro Ablöse kostete und nach 22 Punkten aus 20 Spielen bereits angezählt ist. Eine Trennung steht derzeit nach Informationen unserer Redaktion nicht zur Debatte. Borussia belegt nur Platz zwölf in der Bundesliga und scheiterte zuletzt kläglich an Zweitligist Hannover 96 im DFB-Pokal – womit Eberls Traum, „etwas Blechernes“ zu holen, erneut geplatzt ist.

 Einen Tag vor dem Achtelfinal-Aus hatte Eberl seinen bis heute letzten öffentlichen Auftritt. Auf der obligatorischen Pressekonferenz zeigte er sich ungewohnt wortkarg und sprach Trainer Hütter mit dem Vornamen „Dieter“ an (dessen Vor-Vorgänger hieß Dieter Hecking). In Hannover fehlte Eberl dann, er sei erkrankt, teilte der Verein mit. Auch bei der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin war Eberl nicht im Stadion.

Von Tag zu Tag hatten die Spekulationen um seine Zukunft zuletzt zugenommen. Am Donnerstagabend meldete „Sky“ zuerst, dass der Manager seinen Rückzug plane. Unsere Redaktion kann die Informationen bestätigen, dass Eberl noch keine Freigabe erhalten hat. Borussia will demnach den Vertrag nicht auflösen, sondern nur ruhen lassen, um eine Ablöse für den Sportdirektor erzielen zu können. 

In Steffen Korell, dem Leiter der Scoutingabteilung, gäbe es einen möglichen Nachfolger aus dem eigenen Haus. Auch Dieter Hecking, jetzt Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg, ist im Gespräch, genau wie Ex-Gladbach-Profi Martin Stranzl. Schalkes Rouven Schröder wurde in der Vergangenheit bereits gehandelt, genau wie Christoph Spycher, der mit Hütter in Bern den Meistertitel holte. Beim VfL Wolfsburg ist die Zukunft von Jörg Schmadtke noch ungeklärt, RB Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund hat hingegen verlauten lassen, seinen Vertrag bis 2023 erfüllen zu wollen.

 Als Eberl vor mehr als 13 Jahren Nachfolger von Christian Ziege als Manager wurde, war Gladbach gerade wieder in die Bundesliga aufgestiegen, hatte nach wenigen Spieltagen aber bereits Trainer Jos Luhukay entlassen und steckte im Abstiegskampf. Dass es heute erneut um den Klassenerhalt geht, mag der Geschichte eine Klammer verleihen, lässt allerdings außen vor, in welchen Gefilden sich die Borussen auch wegen der Arbeit Eberls jahrelang bewegten – höher und länger, als die meisten Fans nach zwei Abstiegen und tristen 15 Jahren zu träumen gewagt hätten.

Zehnmal in Folge landete Gladbach unter den ersten neun Mannschaften in der Tabelle. „Auch wenn ihr es nicht mehr hören könnt“, sagte Eberl oft in Richtung Fans und Medien, aber die Einstelligkeit war geradezu heilig. Sechsmal erreichte Borussia seit der überstandenen Relegation 2011 den Europapokal, mischte sogar dreimal in der Champions League mit. Neben dem langjährigen Erfolgscoach Lucien Favre gilt Eberl als Architekt des Aufschwungs.

 Vor knapp drei Jahren ging er einen Schritt, der eingeordnet wurde als Sprung über den eigenen Schatten: Eberl, mit dem Ruf eines notorischen Trainer-Unterstützers ausgestattet, entließ Hecking trotz einer bevorstehenden Europacup-Qualifikation, um für die neue Saison Rose zu holen, der seinen RB-Pressing-Stil „on top“ setzen sollte auf die fußballerisch feinen Fohlen. Mit der Qualifikation für die Königsklasse durften sich alle bestätigt fühlen. Doch nicht nur der Ausbruch der Corona-Pandemie sorgte dafür, dass sich Borussias Arbeits- und Geschäftsmodell der erfolgreichen Neuzeit immer schwerer umsetzen ließ.  

Während es 2020 noch als großer Erfolg verbucht wurde, alle Top-Spieler gehalten zu haben, hätte der Verein Transfereinnahmen 2021 bitter nötig gehabt. Zudem war der Kader zunehmend gealtert, etliche Profis wirkten satt oder schienen allzu sehr mit Wechseln zu größeren Klubs zu liebäugeln. Hinzu kam Unruhe auf mehreren Ebenen, an einem Kapitel war Eberl selbst beteiligt: Teammanagerin Sedrina Schaller, seine neue Lebensgefährtin, fand keine Akzeptanz in der Mannschaft, kündigte kurz vor Weihnachten ihren Job.  

Überhaupt sollen die Unstimmigkeiten zwischen Eberl und der Vereinsführung in jüngster Zeit zugenommen haben. Die Nachricht, dass der Manager aufhören und bei einem anderen Klub anfangen will, sorgt nun für den großen Knall am Ende einer Ära.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Das ist Max Eberl

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